Die Stützen für den Safari-Express in Kitzbühel, G-Link in Wagrain oder Piz Val Gronda in Ischgl stammen von der Lavanttaler Firma IAB Industrieanlagenbau GmbH. Große Seilbahnbauer wie Doppelmayr und die Leitner AG zählen zu den Kunden des Unternehmens, das in St. Stefan im Lavanttal angesiedelt ist. Und Doppelmayr & Co. bauen nicht nur Seilbahnen in Skigebieten, sondern weltweit zunehmend auch in den Städten. "Das Geschäft mit dem urbanen Seilbahntransport boomt", sagt Paul Sommeregger, Geschäftsführer der IAB.

Die Fertigung von Komponenten für Liftanlagen ist aber nur eines von vier Segmenten, in welchen die IAB tätig ist. In der Fertigungshalle steht ein 85 Tonnen schwerer Trafokessel, der gerade für die Auslieferung fertig gemacht wird. Ein Großkunde im Bereich der Energietechnik ist beispielsweise Siemens. Von der IAB kommt das gesamte Drumherum, das für den Transformator benötigt wird. "Die Transformatorenbauer planen und wir fertigen, montieren und lackieren", sagt Sommeregger.

Termingenauigkeit und höchste Qualität

Termingenauigkeit und das Erfüllen hoher Qualitätsanforderungen zählen zum täglichen Geschäft der Lavanttaler. Bis zu 100 Leute arbeiten in St. Stefan auf einer 5000 Quadratmeter großen Produktionsfläche im Zwei-Schicht-Betrieb. Einen weiteren Standort, an dem 20 Mitarbeiter beschäftigt sind, gibt es in Villach, so Sommeregger. Weil man sich in St. Stefan mitten im Wohngebiet befinde, sei ein Wachstum der Firma am Hauptstandort nicht möglich.

Die Anforderungen an die Schweißer im Unternehmen sind hoch. Sie leisten Präzisionsarbeit
Die Anforderungen an die Schweißer im Unternehmen sind hoch. Sie leisten Präzisionsarbeit © Markus Traussnig

Rund 5000 Tonnen Stahl werden pro Jahr bei der IAB verarbeitet. Unter anderem für Komponenten, die im Bereich der Verkehrstechnik eingesetzt werden. Teile für Brücken, die im Straßen- und Bahnbau benötigt werden, stehen auf der Produktionsliste. Sogenannte Verkehrszeichenbrücken werden auf den Straßen für verschiedene Anwendungen in der Verkehrstechnik, wie zum Beispiel für Verkehrsleitsysteme, Mauterfassungsanlagen oder Systeme zur Vekehrsdatenerfassung, eingesetzt. "Durch die Optimierung des Verkehrsflusses soll so gleichzeitig die Umweltbelastung gesenkt werden", erklärt Sommeregger.

Die IAB fertigt auch als Bäume getarnte Mobilfunkmasten
Die IAB fertigt auch als Bäume getarnte Mobilfunkmasten © Markus Traussnig

Ein weiterer wesentlicher Geschäftsbereich der IAB ist der Bau von Mobilfunk- und Richtfunkmasten. "Für den deutschsprachigen Raum bauen wir bis zu 100 Mobilfunkmasten pro Jahr", erzählt der IAB-Chef. Auf Wunsch werden auch gut getarnte Masten geliefert. Insbesondere die Schweizer lassen ihre Mobilfunkmasten gerne wie Bäume aussehen. Generell können die Masten je nach Kundenwunsch farblich an die Umgebung angepasst werden. "Und mobile Lösungen können beliebig auf- und wieder abgebaut werden", so Sommeregger.

Die Anforderungen an die Schweißer im Unternehmen sind hoch. Sie müssen Präzisionsarbeit abliefern. Ein Teil der Belegschaft pendelt auch von den angrenzenden Orten in Slowenien aus ins Lavanttal. "Für einen Stahlbaubetrieb ist es schwierig, gute Fachkräfte zu finden", sagt Sommeregger.

Dieser 85 Tonnen schwere Trafokessel geht an Kunden im Bereich Energietechnik
Dieser 85 Tonnen schwere Trafokessel geht an Kunden im Bereich Energietechnik © Markus Traussnig

2017 wird die IAB 16 Millionen Euro umsetzen. Die Exportmärkte liegen vor allem im deutschsprachigen Raum. Über die Kunden dort gehen die Bauteile aber weltweit in die unterschiedlichsten Länder.

Paul Sommeregger hat die Leitung des Familienunternehmens 2010 übernommen und ist seit 2014 außerdem Vorsitzender der Jungen Industrie in Kärnten. Und gerade erst wurde er vom Vorstand für eine zweite Funktionsperiode bestätigt. Er hat sich vorgenommen, die Junge Industrie in ein neues Zeitalter zu führen. "Kärnten muss sich als Industrieland positionieren", ist der Betriebswirt und ehemalige Leistungssportler überzeugt. Aufgrund der zum Teil fehlenden Infrastruktur sei das aber nicht so einfach. "Es muss verstärkt in den Ballungsraum investiert werden, davon profitiert dann auch die Peripherie mit", ist Sommeregger überzeugt. Seine Erwartungen an die neue Regierung: "Dass die Pläne umgesetzt werden und angesagte Veränderungen auch tatsächlich stattfinden."