Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts geht mit der öffentlichen Verwaltung hart ins Gericht. Die erbrachten Leistungen werden zwar lobend erwähnt, doch der Aufwand dafür sei viel zu hoch. Diese mangelnde Effizienz würde Österreichs Erfolg bremsen.

Effizienzsteigerungen seien laut der Studie auf allen Gebieten möglich und auch dringend erforderlich. So sei das Subventionswesen unkoordinierbar. Sieben Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden an Subventionen ausgeben, zersplittert in 695 Aktionen des Bundes und 1698 Zuwendungen der neun Bundesländer.

Problemfeld Bildung

Auch mit den Ausgaben für das Schulwesen ist das Wifo nicht zufrieden. Die Bildungsvererbung sei markant ausgeprägt. Das Schulsystem produziere nur schwache Durchschnittsschüler und sei nicht in der Lage begabte oder auch schwache Schüler im nötigen Maß zu fördern. Dabei ist der Aufwand viel höher als in vergleichbaren Ländern. Es gibt mehr Lehrer und die Klassengröße ist kleiner. Die hohen Kosten resultieren laut Wifo vor allem aus der schlechten Organisation infolge der unterschiedlichen Kompetenzen und Doppelgleisigkeiten.

An den Unis sei die Lage nicht viel besser. Vor allem der Andrang inaktiver Studenten würde das System belasten. 40 Prozent der Studienanfänger legen in den ersten beiden Semestern kaum Prüfungen ab. 24 Prozent sind völlig inaktiv, 16 Prozent absolvieren nur ein Minimum an Prüfungen (weniger als 16 ETCS-Punkte). Außerdem ist die Studiendauer überdurchschnittlich lange und die Abschlussquoten trotz vieler Studienanfänger niedrig.

Im Bereich der Forschung habe Österreich in den vergangenen Jahren deutlich aufgeholt. Mit Ausgaben in Höhe von 3,1 Prozent des BIP liegt man im EU-Vergleich an zweiter Stelle hinter Schweden. Doch es mangle noch an der Umsetzung der Innovationen. Im European Innovation Scorebord landet das Land nur auf Platz zehn, obwohl es angesichts der Ausgaben viel weiter vorne liegen müsste.

Krankes Gesundheitswesen

Große Verwerfungen gebe es laut Wifo im Gesundheitswesen. So ist die Zahl der Krankenhausbetten gleich um zwei Drittel höher als in vergleichbaren Ländern. Auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte übersteigt den Wert anderer Staaten um 40 Prozent. Die Aufenthaltsdauer ist um ein Drittel länger. Trotz zunehmenden Landärztemangel liegt Ärztedichte und die Zahl der Arztbesuche im internationalen Spitzenfeld. Das Fazit: Österreich wendet deutlich mehr für die stationäre Behandlung auf als andere Länder, ohne im Gegenzug niedrigere Ausgaben im ambulanten Bereich zu haben.

Durch verschiedene Indikatoren kommt das Wifo zum Schluss, dass auch in der Privatwirtschaft Effizienzsteigerungen möglich wären. Zumindest bis zur Jahrtausendwende waren überdurchschnittlich hohe Inputs für den erreichten Output nötig.