Wegen Verstoßes gegen Anti-Korruptionsgesetze drohen dem Flugzeugkonzern Airbus nach Einschätzung seines Chefs Tom Enders "hohe Strafen". Die in mehreren Ländern laufenden Ermittlungen wegen Schmiergeldzahlungen und Korruption hätten "potenziell ernste Konsequenzen - einschließlich hoher Strafen für das Unternehmen", schrieb der Chef des Eurofighter-Produzenten seinen Mitarbeitern.

Das Unternehmen hatte sich im Jahr 2016 bei der britischen Antikorruptionsbehörde SFO selbst angezeigt. Parallel durchleuchten auch französische und deutsche Behörden das Unternehmen. Sollte sich der Verdacht bestätigen, droht laut "Spiegel" eine Milliardenstrafe.

Der "Spiegel" berichtete, Airbus habe in den vergangenen Jahren den Verkauf ziviler und militärischer Flugzeuge etwa in Indonesien, Kasachstan oder China mit Schmiergeldern angeschoben. Interne Ermittler seien auf mehr als einhundert mögliche Korruptionszahlungen in dreistelliger Millionenhöhe gestoßen.

Wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen rund um den Eurofighter-Deal hat auch Österreich eine Strafanzeige gegen den Flugzeugproduzenten erstattet. Die Ermittlungen in Österreich sind noch nicht abgeschlossen, Airbus hat aber unter Berufung auf "eigene umfangreiche Untersuchungen" bisher "keine Anhaltspunkte" für Bestechung im Zusammenhang mit dem Verkauf der Eurofighter an Österreich