Nach dem gestern abend publik gewordenen Grundsatzbeschluss von Vorständen und Aufsichtsräten zur Fusion von Raiffeisen Zentralbank (RZB) und Raiffeisen Bank International (RBI), gaben heute die beiden Chefs, RZB-Generaldirektor Walter Rothensteiner und RBI-Vorstandsvorsitzender Karl Sevelda, in Wien erste Details zur Verschmelzung bekannt.

Aktuell gehört die RBI zu 60,70 Prozent der RZB, diese den Raiffeisen-Landesbanken und über diesen Zwischenschritt den knapp 500 Raiffeisenkassen. Diese müssen letztlich die Fusion absegnen. Die Hauptversammlung dürfte im Jänner 2017 stattfinden. Wie schon zu Beginn angekündigt, soll die Fusion dann rückwirkend mit Mitte 2016 gelten, was auch bei einem formellen HV-Beschluss knapp nach dem Jahreswechsel kein Problem wäre.

Was die Fusion bringt

Einer der wichtigsten Gründe für die Fusion ist die Kapitalausstattung. Die Verschmelzung bringt eine Verbesserung der Kapitalquote vor allem der RZB. Als weitere Gründe führte Rothensteiner effizientere Strukturen, schnellere Entscheidungen und mehr Transparenz an. Allerdings erwarte er keine großen Personaleffekte. Die Fusionsdokumente sollen knapp vor Weihnachten veröffentlicht werden.

RBI-Chef Sevelda räumte ein, dass die Fusion die Kapitalquote der RBI drücken werde, und zwar von 12,2 auf 11,3 Prozent. Dennoch sei die Fusion auch für die RBI wichtig, da die derzeit schwache Kapitalisierung der RZB das Wachstum der RBI bremse. Eine Fusion soll das Wachstum der RBI wieder anschieben, so Sevelda.

Noch nicht geklärt ist, wie das fusionierte Institut heißen soll. Auch die Führungsmannschaft stehe noch nicht fest. Sevelda merkte an, dass er im Jänner 67 Jahre alt werde und damit das durchschnittliche Pnesionsalter in Österreich längst erreicht habe. Rothensteiner erklärte, er habe einen Vertrag bis 2020 und wolle weitermachen.