Die Österreichische Post bringt mit Jahresbeginn 2017 das "Päckchen" für Inlandssendungen auf den Markt. Es soll so einfach zu handhaben sein wie ein Brief, aber zusätzlich noch eine Sendungsverfolgung bieten. Angeboten werden zwei Päckchen mit jeweils maximal 2 Kilo - einmal so klein dass es ins Brieffach passt, einmal größer. Bei den Inlandspaketen ändert sich nichts.

Der Standardbrief bleibt mit 68 Cent gleich, darüber gibt es noch den Brief "M" bis 75 Gramm, erklärte am Donnerstag Postchef Georg Pölzl bei der Präsentation der Halbjahresbilanz. Dabei verwies er auf ein Rekordergebnis im 1. Halbjahr, das insbesondere im 2. Quartal stark gelaufen sei.

Veröffentlicht wurde das im Zuge der heutigen Präsentation der Halbjahreszahlen. Das Betriebsergebnis (Ebit) der Post legte legte um 2,2 Prozent auf 98,6 Millionen Euro zu, der Nettogewinn sank um 4,7 Prozent auf 73,8 Millionen Euro. Der Umsatz gab um 8,8 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro nach.

Der Personalaufwand belief sich auf 545,3 Millionen Euro und verringerte sich damit um 1,2 Prozent. Zum Ausblick teilte das Unternehmen mit: "Die aktuellen Trends und die gute Performance im zweiten Quartal 2016 veranlassen die Österreichische Post, ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2016 unverändert beizubehalten.

Probleme in der Türkei

Überschattet wurde die Präsentation indes vom eskalierenden Streit mit dem türkischen Paketzusteller Aras, an dem die Post 25 Prozent hält und auf 75 Prozent aufstocken möchte.

Am Dienstag war Aras in einer Presseaussendung einmal mehr massiv gegen die Post vorgegangen. "Für die Österreichische Post sind in der Türkei alle Türen verschlossen", meinte Firmenchefin Evrim Aras in dem Schreiben. Sie sprach davon, dass es "ganz allgemein starke anti-österreichische Reaktionen in der Türkei" gebe. Und dass sie gerne den 25-Prozent-Anteil der Post zurückkaufen würde.

120 Millionen Investment geplant

Dem hat Postchef Georg Pölzl wiederum eine Absage erteilt. Er pocht auf den Kauf weiterer 50 Prozent, wie dies vertraglich vereinbart sei. Kehrt kein Frieden ein, muss ein Schweizer Schiedsgericht entscheiden, was langwierig und teuer werden könnte.

Die ersten 25 Prozent haben 50 Millionen Euro gekostet, die weiteren 50 Prozent sollen, aufgrund besserer Geschäftszahlen, rund 120 Mio. kosten, hieß es von der Post im Mai bei der Präsentation der Quartalszahlen.

Dem Kurs der Post AG hat der gestrige Wutbrief aus Istanbul jedenfalls nicht geschadet. Er gab um lediglich 0,89 Prozent auf 31,305 Euro je Aktie nach.