Die größte Molkereigenossenschaft der Welt, Fonterra in Neuseeland, verdoppelt wegen der niedrigen Milchpreise in diesem Jahr die Ausschüttung an ihre mehr als 10.000 Mitglieder. Pro Anteil gebe es im ersten Halbjahr 20 statt 10 Cent, und die eigentlich im Oktober fällige Ausschüttung für das zweite Halbjahr werde schon im Mai und im August ausgezahlt.
Der Geschäftsführung sei bewusst, dass "in diesem echt harten Jahr jeder mögliche Cent in die Taschen der Bauern gehört", erklärte Fonterra-Verwaltungsratschef John Wilson.
Preise auf untragbarem Niveau
Die Balance von Angebot und Nachfrage weltweit stimme nicht mehr; die Preise seien auf ein "untragbares" Niveau für Milchbauern rund um den Globus gesunken. Molkereichef Theo Spierings rechnet aber mit steigenden Preisen im Laufe des Jahres: Der Milchverbrauch weltweit steige, die Langfrist-Perspektive sei gut, sagte er vor Journalisten in Wellington.
Wegen der niedrigen Preise versuchen derzeit viele Landwirte, mehr zu produzieren - die Milchmenge nimmt zu. Fonterra verarbeitete in den sechs Monaten bis Ende Jänner acht Prozent mehr Milch als im Vorjahreszeitraum. Die Molkerei steigerte ihren Halbjahresgewinn um mehr als das Doppelte auf 409 Millionen neuseeländische Dollar (246 Mio. Euro).
Fonterra ist die größte Molkerei des Landes. Milch und Molkereiprodukte machen rund ein Fünftel des Exports Neuseelands aus.