Der deutsche Autozulieferer Getrag ist Insidern zufolge in fortgeschrittenen Verhandlungen, einen Anteil an dem Familienunternehmen ins Ausland zu verkaufen. In den nächsten beiden Wochen sei ein Deal wahrscheinlich und der kanadische Konzern Magna der Favorit für den Zuschlag, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person am Dienstag zu Reuters.

Für einen Einstieg sei den Familieneigentümern zuletzt rund eine Milliarde Euro geboten worden. Es war zunächst unklar, welche Unternehmen noch an Getrag interessiert sind. Auch sind Details zur Größe der Beteiligung und zum angesetzten Firmenwert noch nicht öffentlich bekannt. Getrag war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Magna wollte sich nicht äußern.

Weltgrößter Getriebe-Hersteller

Früheren Angaben aus Finanzkreisen zufolge erwägt Getrag auf der Suche nach frischem Geld einen Börsengang oder eben einen Verkauf von Anteilen an einen Konkurrenten. Das Unternehmen aus Untergruppenbach bei Heilbronn ist einer der weltgrößten Getriebe-Hersteller für Autos und Nutzfahrzeuge und beschäftigt 13.000 Menschen. Die Finanzkrise hat Getrag aber schwer getroffen.

2014 setzte das Unternehmen Schätzungen zufolge rund 3,3 Milliarden Euro um, der operative Gewinn (Ebit) lag bei 230 Millionen Euro. Getrag-Chef Mihir Kotecha will den Umsatz bis 2019 auf fünf Milliarden Euro steigern und setzt dabei vor allem auf China als Fabrik-Standort.