Der starke Dollar und die Übernahme des US-Rivalen International Rectifierkurbeln die Geschäfte des deutschen Halbleiterkonzerns Infineon an. Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr, als das Unternehmen die Amerikaner noch nicht einbezogen hatte, um ein Drittel auf 1,48 Mrd. Euro, wie der Konzern am Dienstag mitteilte.

Das operative Ergebnis kletterte um 17 Prozent auf 198 Mio. Euro. Dank guter Branchenstimmung sprudelten die Einnahmen. "Unser Geschäft lief sehr gut", erklärte Vorstandschef Reinhard Ploss. "Die Signale aus unseren Märkten sind insgesamt positiv. Mit der Integration von International Rectifier kommen wir gut voran. Unsere Strategie bewährt sich und Infineon bleibt auf Wachstumskurs."

Vor allem die Geschäfte mit Chips für Netzteile und Stromsteuerungen und mit Sicherheitschips für Bezahlkarten legten zuletzt deutlich zu. Durch den Kauf der Amerikaner litten allerdings Marge und Nettogewinn. Die operative Rendite sackte auf 13,4 von zuvor 15 Prozent ab, der Nettogewinn halbierte sich wegen der Aufwendungen für den Kauf auf 69 Mio. Euro. Ploss versicherte den Anlegern, dass die Integration von Rectifier gut vorankomme. Spätestens im Geschäftsjahr 2017 sei auch dort die Marge auf den eigenen Zielwert von 15 Prozent getrimmt. Für das laufende Geschäftsjahr, das wie bei den meisten ehemaligen Siemens-Töchtern am 30. September endet, stellte er ein Umsatzplus von gut einem Drittel und eine operative Rendite von 15 Prozent in Aussicht.