Kahlschlag bei der ÖVAG: Wie das Nachrichtenmagazin "Profil" in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, halbiert die vor der Abwicklung stehende Österreichische Volksbanken AG ihre Belegschaft. Von den derzeit noch rund 600 Mitarbeitern soll demnach jeder zweite den Arbeitsplatz verlieren. "Das ist in etwa die Größenordnung, ja", bestätigt ÖVAG-Vorstandsvorsitzender Stephan Koren dem Magazin. Rund 250 Personen sollen bereits dem Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservices gemeldet worden sein.

"Wir haben den Personalstand im Konzern seit 2012 von 2100 auf 1400 Mitarbeiter reduziert, dieser Abbau wird leider in den kommenden Monaten und Jahren so weitergehen. Ein Teil der Mitarbeiter kann überall da, wo es gelingt, Gesellschaften als Ganzes zu verkaufen, mitübertragen werden, ein Teil wird auch in den neuen Verbund gehen können. Für andere heißt es bedauerlicherweise, dass sie am Ende des Prozesses ihren Arbeitsplatz verlieren werden", so Koren. Das seit 2012 teilstaatliche Institut wird im Juni seine Banklizenz zurücklegen und in eine Abwicklungseinheit umgewandelt; die Liquidation soll bis 2017 erfolgen.

Nationalbank beurteilte ÖVAG als "not distressed"

Wie das Nachrichtenmagazin weiter berichtet, stufte die Österreichische Nationalbank die ÖVAG noch vor der Gewährung des staatlichen Partizipationskapitals in der Höhe von einer Milliarde Euro als "nicht Not leidend" ("not distressed") ein. Diese Beurteilung war, wie auch bei Hypo Alpe-Adria 2008, im Zuge einer Schnellprüfung erfolgt, welche die Notenbank auf Basis der von der Bank übermittelte Geschäftszahlen und Planrechnungen durchgeführt hatte.