Der Bericht der Kleinen Zeitung über den Grazer Bioladen Matzer, dessen Inhaberin Ushij Matzer aus Protest ins Gefängnis gehen will, weil ihr die Behörde die Verwendung von Holzkochlöffen und Holzbrettern untersagt hat, zieht immer weitere Kreise.

In der grundsätzlichen Frage – ob nämlich Holzbretter verboten sind, wo das steht und wer das wie interpretiert – scheiden sich nach wie vor die Geister. Der Direktor des Grazer Magistrats, Martin Haidvogl, hält fest: Da der Bioladen für Kindergärten koche, handle es sich um eine „Speisen produzierende Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung“, Holz sei dort – im Unterschied etwa zu Buschenschenken oder Konditoreien – generell verboten. Man sei dem Bioladen ohnedies entgegengekommen und habe nur verlangt, dass abgesplitterte Holzutensilien ausgetauscht werden.

Für Ushij Matzer ist dies eine „Schmutzkübel-Kampagne“, denn sie habe keineswegs abgesplitterte Löffel verwendet. Im Magistrat wiederum verweist man auf abgenützte Holztische, in der Bioladen-Küche.

Die steirischen Grünen reagierten indes auf die Ankündigung von Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk, wonach dieser mit Matzer gemeinsam die Haft antreten wolle. Landtagsklubobfrau Sabine Jungwirth schrieb via Facebook an Wirtschaftskammer und ÖVP: "Es ist schon eine besondere Chuzpe, wenn sich angesichts der nahenden Wirtschaftskammerwahl diejenigen solidarisch erklären, auf deren Mist die Bestimmungen gewachsen sind".