In zahlreichen Postkästen landen derzeit Briefe von der Hausbank. Darin weisen einige österreichische Finanzinstitute derzeit darauf hin, dass die Spareinlagen bei ihnen jedenfalls gesichert sind. "Die Raiffeisen Landesbank mit allen Bankstellen garantiert allen Kunden bis zu 100 Prozent ihrer gesamten Einlagen", heißt es da etwa. "Aber was heißt eigentlich ,bis zu' fragte eine besorgte Leserin der Kleinen Zeitung. Dazu Markus Mair, Generaldirektor bei der Raiffeisen Landesbank: "Wir bieten unseren Kunden eine Einlagengarantie, die über die vorgeschriebene Einlagensicherung hinausgeht. Der Beisatz ,bis zu', muss aus rechtlichen Gründen erfolgen." Zur Erklärung: Einlagen bei Sparbüchern, Girokonten und Festgeldern müssen bis zu einem Betrag von 20.000 Euro gesichert sein (siehe Info). Banken wie etwa Raiffeisen, die Sparkassen, Erste Bank, Bank Austria, Volksbank und Hypobanken bieten ergänzend zur gesetzlichen Haftung eine über diese 20.000 Euro hinaus gehende Sicherung.
"Sicherer Hafen der Geldanlage"? Die beunruhigenden Finanz-Nachrichten geben auch vielen Konsumenten zu denken. Wo sind meine Ersparnisse dieser Tage überhaupt noch sicher?, lautet eine häufig gestellte Frage. Gibt es den "sicheren Hafen der Geldanlage"?
SPARBUCH. Das Sparbuch hat neben genannter Einlagensicherung einen weiteren Vorteil: Die Zinsen gestalten sich derzeit überaus attraktiv. Als ebenso sicher gelten Termineinlagen, Festgelder, Girokonten und Online-Sparkonten.
BAUSPAREN. Das Bausparen ist seit Jahren die beliebteste Anlageform in Österreich und wird von Experten auch als sicher und krisenfest eingestuft.
ANLEIHEN. "Staatsanleihen von Ländern mit bester Bonität sind auch in schwierigen Zeiten sicher", sagt Mair. Doch sichere Anleihen - insbesondere Staatsanleihen aus dem Euro-Raum - erfahren derzeit eine große Nachfrage. Ein Einstieg ist aktuell daher sehr teuer, die Erträge hingegen eher überschaubar.
ZUKUNFTSVORSORGE. "Fürs langfristige Sparen empfehlen wir einen möglichst breiten Mix, der auf einem festen Fundament aufbauen sollte - etwa Wohnbauanleihen, Staats- oder Bankenanleihen", so Mair. Auch die staatlich geförderte Zukunftsvorsorge könne man als gut einschätzen. "Sie haben dort ebenfalls eine Kapitalgarantie." Auch die staatliche Prämie ist garantiert. Weil bei dieser Vorsorgeform aber in vielen Fällen auch in größerem Ausmaß in Wertpapiere von ATX-Unternehmen veranlagt wird, lässt die Performance derzeit ebenso zu wünschen übrig. "Fundamental sind die meisten Unternehmungen im ATX aber schwer in Ordnung, sie leiden derzeit einfach unter den Auswirkungen der Marktkrise", so Mair.
FONDS. Die Entwicklung der meisten Investmentfonds präsentiert sich aktuell wenig erfreulich. "Wenn man einen Fonds als langfristiges Investment sieht, sollte man in einer Phase wie jetzt keinesfalls aussteigen", rät Mair. Wenn massenhaft verkauft wird, sind die Kurse erst recht zum Sinken verurteilt.
GOLD. "Gold kann in unsicheren Zeiten ein Anker sein. Man muss aber miteinbeziehen, dass der Goldpreis wieder sinken kann." Derzeit "flüchten" viele Anleger in diese "Krisenwährung". Doch der Einstieg ist teuer, zumal der Goldpreis noch nie so sprunghaft gestiegen ist, wie zuletzt. Gestern kostete eine Feinunze (31,1 Gramm) Gold zwischenzeitlich 893 Dollar und damit 100 Dollar mehr als 24 Stunden zuvor. Auch für kurzfristiges Spekulieren eignet sich Gold nicht, weil man zu einem viel höheren Kurs ankauft als verkauft.