Die in München geplante Transrapidstrecke wird wegen drastischer Kostensteigerungen nicht gebaut. Dies teilte der deutsche Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee am Donnerstag nach einen Krisentreffen in Berlin mit. Nach den Worten Tiefensees war eine explosionsartiger Anstieg der Kosten auf bis zu 3,4 Milliarden Euro zu erwarten. Der Bund sei nicht willens, seine bisherige Zusage von 925 Millionen Euro aufzustocken. Auch Bayern ist nach Darstellung Becksteins dazu nicht in der Lage. Bisher waren die Kosten auf insgesamt 1,85 Milliarden Euro veranschlagt worden.

Vorreiterrolle. Die rund 40 Kilometer lange Trasse vom Flughafen im Erdinger Moos zum Münchner Hauptbahnhof wäre erst die dritte Transrapid-Strecke weltweit gewesen. Neben einer Versuchsanlage im Emsland gibt es bisher nur eine kommerziell genutzte Magnetbahn. Sie verbindet in Shanghai den Flughafen mit der südlichen Innenstadt und kann Geschwindigkeiten von mehr als 500 Kilometern pro Stunde erreichen. Er wurde in Deutschland entwickelt, Erprobungsstrecken gab es vorübergehend auch auf dem MBB-Werksgelände in Ottobrunn und unter der Regie von MAN in Erlangen.

Schwerer Unfall. Systematisch getestet wird die Magnetbahn in Deutschland seit 1984 im Emsland. Auf der dortigen 31,5 Kilometer langen Versuchsstrecke ereignete sich am 22. September 2006 der bisher folgenschwerste Unfall mit einer Magnetbahn: Das Versuchsfahrzeug raste auf einen Werkstattwagen, der auf der Strecke vergessen worden war. Unter den 23 Toten waren Mitarbeiter mehrerer emsländischer Pflegedienste und Angestellte der Versuchsanlage.