Die Trafikanten schlagen "Schmuggelalarm": Die Zahl der nicht in Österreich versteuerten, aber gerauchten Zigaretten hat im Vorjahr zugenommen. 17,4 Prozent waren 2007 Importware, das ist ein Viertel mehr als im Jahr 2006 (13 Prozent). Damit wurde jeder sechste Glimmstängel nicht in Österreich versteuert, geht aus der jüngsten Verpackungsstudie hervor, die das Linzer CPM-Institut im Auftrag der Wirtschaftskammer durchgeführt hat.

Legal erworbene Packungen. Für die Studie wurden 11.100 weggeworfene Zigarettenpackungen aus über 600 Gemeinden in ganz Österreich analysiert. Den Spitzenwert in der seit drei Jahren erhobenen Studie gab es im Jahr 2005, als 18,4 Prozent der analysierten Packungen als ausländisch identifiziert wurden. Konkreten Aufschluss über die tatsächlich geschmuggelten Mengen kann die Studie nicht liefern, da in den Ergebnissen auch legal erworbene und eingeführte Packungen enthalten sind.

400 Millionen Verlust. "Die Trafikanten in Österreich verlieren durch Zigarettenschmuggel jährlich Umsätze in der Höhe von mehr als 400 Millionen Euro. Davon könnten mehr als 500 Trafikanten leben", erklärte der Obmann des Bundesgremiums der Tabaktrafikanten in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Peter Trinkl, heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz in Wien. "Zigarettenschmuggel ist kein Kavaliersdelikt", unterstrich Trinkl. Das Tabaksteuer-Aufkommen lag im Jahr 2007 mit 1,44 Mrd. Euro auf dem Niveau des Jahres zuvor (1,4 Mrd. Euro).

Spitzenreiter Kärnten. Mit Abstand am höchsten war der Anteil nicht-österreichischer Zigarettenschachtelfunde in Kärnten, wo 31,9 Prozent der aufgespürten Packungen ausländischer Herkunft waren, gefolgt vom Burgenland (25,8), der Steiermark (18,2) und Niederösterreich (17,1 Prozent). Die geringsten Auslandsanteile gab es in Tirol (4,7), Salzburg (8,7) und Vorarlberg (9,5 Prozent). Da in diesen drei westlichen Bundesländern kaum mit legalen Einfuhren aus billigeren EU-Nachbarländern zu rechnen ist, geben deren Werte annähernd das Ausmaß des Schmuggels wider, schätzen Branchen-Experten.

Wegfall der 25-Stück-Einfuhrbeschränkung. In sechs Bundesländern nahm der Konsum ausländischer - und damit auch geschmuggelter - Zigaretten zu, besonders "in den südlichen Bundesländern aufgrund des Wegfalls der 25-Stück-Einfuhrbeschränkung gegenüber Slowenien", so Trinkl. Am größten fiel die Zunahme in Kärnten (14,2 Punkte) aus, gefolgt vom Burgenland (12,8) und der Steiermark (9,3 Punkte). Leichte Rückgänge gab es in Niederösterreich, Tirol und Wien.

Slowenien. Wichtigstes Herkunftsland ausländischer Glimmstängel war Slowenien mit 27,9 Prozent vor Ungarn (11,5) und Tschechien (7,4 Prozent). 21,6 Prozent der aufgefundenen Packungen stammen - legal - aus Duty Free-Käufen.