Der Aufsichtsrat der staatlichen Beteiligungsholding ÖIAG hat heute "grundsätzlich" grünes Licht für den Einstieg des arabischen Investors Mohamed Bin Issa Al Jaber bei der börsenotierten Luftfahrtgruppe Austrian Airlines (AUA) gegeben. Am Mittwoch wird der AUA-Aufsichtsrat damit befasst, davor will die ÖIAG keine Einzelheiten nennen. Eine endgültige Entscheidung können erst die Aktionäre bei der nächsten Hauptversammlung am 7. Mai fassen.
Frisches Geld. Der Einstieg des saudi-arabischen Geschäftsmannes Al Jaber bei der AUA über eine Kapitalerhöhung zum Preis von 7,10 Euro bedeutet für die heimische Airline rund 150 Millionen Euro an "frischem Geld", der Unternehmer mit österreichischem Pass hält damit künftig rund 20 Prozent an der AUA. Die AUA-Aktie notierte am Nachmittag (14.30 Uhr) bei 5,70 Euro - um 1,8 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag.
"Österreich-Syndikat". Al Jaber verpflichtet sich dem Vernehmen nach, etwa die Hälfte seines Anteils in das sogenannte "Österreich-Syndikat" einzubringen, das eine österreichische Mehrheit an der AUA sicherstellt. Diesem Syndikat gehören die staatliche Beteiligungsholding ÖIAG - mit derzeit 42,75 Prozent der größte AUA-Eigentümer - und eine Gruppe von Banken und Versicherungen - konkret die Raiffeisen-Tochter RIAG, die Wiener Städtische Versicherung und die Luftverkehrs-Beteiligungsgesellschaft (LVBG), die in Besitz von Privatstiftungen steht, in Branchenkreisen aber indirekt der Bank Austria zugerechnet wird.