Die Hypo Group Alpe-Adria hat am Freitag Berichte dementiert, wonach der in Klagenfurt beheimatete Konzern dem ehemaligen kroatischen General Vladimir Zagorec Kredite in der Höhe von insgesamt 257,5 Millionen Euro für Immobilienprojekte bewilligt hätte. Die geschäftliche Verbindung mit Zagorec existiere zudem erst seit 2003, zuvor habe es keinerlei Konnex zwischen der Hypo und dem Kroaten gegeben, hieß es am Freitag gegenüber der APA.
Auskunft. Hypo-Sprecherin Martina Uster wies darauf hin, dass die Bank vom Anwalt Zagorecs die Genehmigung erhalten habe, Auskünfte zu erteilen. Auf Grund des Bankgeheimnisses wäre dies notwendig gewesen, so Uster. "Der Anwalt des Herrn Zagorec hat uns das ausdrücklich bewilligt."
Hypothekarisch besichert. Die Bank dementierte nicht, grundsätzlich in den genannten Projekten wie "Dubrovacke vile" (Villen von Dubrovnik) oder dem Bau des Einkaufszentrums "Prebendarski vrtovi" (Prebendar-Gärten) im Zentrum der kroatischen Hauptstadt Zagreb involviert zu sein. "Wir finanzieren aber nur einen Bruchteil der Investitionssummen, alle gewährten Kredite sind zudem hypothekarisch besichert", sagte Uster. Es handle sich dabei um lauter "erstklassige Projekte". Von mehr als 257 Millionen Euro könne jedoch nicht die Rede sein. "Das ist völlig aus der Luft gegriffen".
Kein Kommentar. Zu den kolportierten Verkaufsabsichten von Zagorec auf Grund der gegen ihn laufenden Untersuchungen der kroatischen Justiz, wie von der kroatischen Wochenzeitung "Globus" berichtet, nahm die Bank nicht Stellung.
Auslieferung gefordert. Die kroatische Justiz verlangt von Österreich die Auslieferung des Ex-Generals, der zu Zeiten des Krieges in Ex-Jugoslawien (1991-1995) für die Logistik der Streitkräfte und Waffenbeschaffung zuständig war. Er soll im Jahr 2000, als er den Posten des Vize-Verteidigungsministers räumte, aus dem Safe seines Ministeriums Schmuck in Höhe von mehreren Millionen Dollar entwendet haben, den er 1993 von einem deutschen Waffenhändler als Bürgschaft für fünf Millionen US-Dollar (3,76 Millionen Euro) erhalten haben soll. Der Ex-Militär bestreitet sämtliche Vorwürfe vehement. Er war nach Ausstellung eines internationalen Haftbefehls in Österreich in Auslieferungshaft genommen und gegen eine Kaution von einer Million Euro am Freitag vergangener Woche auf freien Fuß gesetzt worden.