Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hat sich einen lang gehegten Traum erfüllt. Es kann kein Zweifel bestehen, dass er allein die Entscheidung des obersten Verwaltungsgerichts, die Hagia Sophia in Istanbul wieder vom Museum in eine Moschee zu verwandeln, zu verantworten hat. Das berühmteste Gebäude der Türkei ist mit Symbolik bis dicht unter die grandiose Kuppel aufgeladen. Die Unesco hat das 1500 Jahre alte Bauwerk, das als Kirche errichtet und von den Osmanen zur Moschee gemacht wurde, in seiner Funktion als Museum zum Teil des Istanbuler Weltkulturerbes erhoben. Aber wie Dresden einst den Bau der Waldschlösschenbrücke gegen Unesco-Protest beschloss, so kann die Türkei natürlich auch die Hagia Sophia wieder zum Gotteshaus umwidmen.