Einen einsatzreichen Morgen haben die weststeirischen Einsatzkräfte hinter sich. Aufgrund der Wetterbedingungen waren auf der Südautobahn A 2 in beiden Fahrtrichtungen im Bereich der Pack mehrere Fahrzeuge ins Schleudern geraten, auch der Rettungshubschrauber war im Einsatz.

Um 6.02 Uhr schrillte zum ersten Mal die Sirene. Ein Pkw-Lenker war in Fahrtrichtung Wien auf einer Autobahnbrücke ins Schleudern geraten und gegen die Leitschiene geprallt. "Wir haben leider Fehlinformationen bezüglich des Standortes bekommen und haben den Unfallort erst nicht gefunden", schildert Philipp Müller von der Feuerwehr Mooskirchen, die gemeinsam mit der Feuerwehr Steinberg ausgerückt war. "Wir sind hinaufgefahren bis zur Pack, bis wir den Unfallort dann endlich gefunden haben." 

Glück im Unglück

Der 54-jährige Lenker des Pkw kam bei dem Unfall mit leichten Verletzungen davon und wurde zur Kontrolle ins Krankenhaus gebracht. Beim Wagen entstand ein Totalschaden, die Wucht des Aufpralls war so stark, dass der Motor aus dem Fahrzeug gerissen wurde.

Die ungenauen Informationen zum ersten Einsatzort sollten an diesem Morgen einem Lenker an einem anderen Unfallort noch das Leben retten. Kurz nachdem die Arbeit der Einsatzkräfte der beiden Wehren abgeschlossen waren, kam die nächste Alarmierung. "Während wir auf dem Weg zurück nach Mooskirchen waren, informierte uns die Landesleitstelle über einen weiteren schweren Unfall", so Müller. Auch die Kollegen der Wehren Modriach und Pack wurden zusätzlich zu den beiden bereits im Einsatz befindlichen Wehren verständigt.

Im Auto eingeklemmt

In Fahrtrichtung Klagenfurt hatten an zwei Stellen auf Autobahnbrücken im Bereich Modriach jeweils ein Lkw- und ein Pkw-Lenker die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verloren und waren auf der rutschigen Straße miteinander kollidiert. Eine der beiden Kollisionen war so stark, dass der 61-jährige Lenker des Pkw eingeklemmt und schwerst verletzt wurde. "Der Mann hatte sehr großes Glück. Wir waren in fünf Minuten am Einsatzort und hinter den verunfallten Personen waren privat ein Notfallsanitäter und ein Notarzt unterwegs gewesen, die sofort helfen konnten", schildert Müller die prekäre Situation. "Bis zum Eintreffen des Roten Kreuzes kümmerten sie sich gemeinsam mit den Feuerwehrsanitätern um die Versorgung."

Der Lenker war nicht ansprechbar, als die Einsatzkräfte mit den Rettungsarbeiten begannen. Mit hydraulischen Geräten wurde über das Heck eine Öffnung in das beschädigte Fahrzeug gestemmt, der Patient wurde mittels eines Spineboards befreit. Das Rote Kreuz Voitsberg-Köflach, das mit zwei Rettungswagen und einem Notarztfahrzeug angerückt war, musste den 61-Jährigen aufgrund der Schwere der Verletzungen noch vor Ort in künstlichen Tiefschlaf versetzen. Auch ein Rettungshubschrauber wurde angefordert.

Bein amputiert

"Der Hubschrauber kam aus Oberwart im Burgenland, weil die steirischen Rettungshubschrauber aufgrund der Witterungsbedingungen nicht starten konnten", erzählt Müller. "Dem Mann musste auch ein Bein amputiert werden." Der Christophorus 16 flog den schwer verletzten Lenker schließlich in die Uniklinik nach Graz. Der zweite involvierte Lenker wurde leicht verletzt ins UKH Graz gebracht.

Die Beteiligten des zeitgleichen Unfalles, die Lenker eines Sattelschleppers und eines Kombis, kamen mit dem Schrecken davon. Der Sattelschlepper verlor allerdings infolge der Kollision Ladegut, das von den Feuerwehren geborgen werden musste. Um 9.30 Uhr konnten die Wehren ihre Arbeit beenden und ins Rüsthaus zurückkehren. Für die Dauer des Einsatzes musste die Straße komplett gesperrt werden, es kam zu kilometerlangen Staus, der Verkehr Richtung Kärnten wurde über die B 70 Packer Straße umgeleitet. Auf Kärntner Seite mussten drei Autobahntunnel gesperrt werden. Es bildete sich ein kilometerlanger Rückstau.

Eine Unfallserie legte die Südautobahn lahm
Eine Unfallserie legte die Südautobahn lahm © FF Mooskirchen