Fast 40 Jahre lang ist es her, dass der weststeirische Pädagoge Hans Eck, der sich intensiv mit Geologie und der Bergbaugeschichte in der Weststeiermark befasst, einen besonderen Fund machen konnte. 1984 war er im Bereich Raach-Plabutsch nahe Graz unterwegs. "Und wenn ich unterwegs bin, dann suche ich mit einem Auge immer nach Fossilien und Mineralien", erzählt Eck schmunzelnd.
30.000 Jahre alt
Damals erblickte er zwischen Schotter ein auffälliges Stück. Wie sich beim näheren Betrachten herausstellte, handelte es sich um ein 21 Zentimeter langes Stück von einem Stoßzahn eines Mammuts. "Ich habe gewusst, dass man hier Mammuts oder Wollnashörner finden kann, deswegen war ich dort auch öfters unterwegs", schildert der Weststeirer. Vor dem Fund musste das rund 30.000 Jahre alte Fossil bewegt worden sein, weil eine relativ frische Abbruchkante vorhanden gewesen sei. Zudem würde ein Stoßzahn an der Luft nicht lange erhalten bleiben, erklärt Eck: "Binnen weniger Wochen würde der Stoßzahn an der Luft zerfallen. Deswegen habe ich ihn sofort konserviert und fixiert. Das macht man mit wasserlöslichem Holzleim." Haltbarer seien die Backen- oder Mahlzähne von Mammuts, die würden die Zeit am ehesten überdauern.
Das einzigartige Stück wird am Pfingstsamstag, dem 27. Mai, im Rahmen der Weststeirischen Mineralienbörse im Kulturzentrum villahafner in Maria Lankowitz öffentlich gezeigt. Zu sehen gibt es dort Mineralien, Fossilien, Schmucksteine. Um 10 und 14 Uhr werden Führungen angeboten.
Eine Besonderheit, die bei der Mineralienbörse in Maria Lankowitz bereits Tradition hat, ist die Bestimmung von mitgebrachten Stücken. "Das gibt es nur selten auf Börsen. Aber viele Mineralien kann man aufgrund von Farbe, Glanz oder Härte nur bestimmen, wenn man sie in Händen hält", erläutert Eck, für den das Bestimmen außer dem Spaß noch einen weiteren Wert hat: "So bekomme ich Informationen über Fundorte."
Historischem Bergbau auf der Spur
Bereits seit Jahren ist der Pädagoge und Geologe unentdeckten Bergbauen in der gesamten Weststeiermark auf der Spur. Unter anderem sucht Eck nach jenem Ort, an dem einst die Kelten auf der Koralm Kupfer abgebaut haben. Und am Dietenberg, nahe der aktuellen Ausgrabung, ist Eck bereits auf 65 trichterförmige Vertiefungen, sogenannte Pingen, gestoßen, die ein Relikt von Bergbautätigkeit sind. Was am Dietenberg abgebaut wurde, darüber herrscht noch Unklarheit.
Umso klarer wird der Blick durch das Mikroskop auf verschiedene Mineralien sein, der bei der Mineralienbörse ebenso möglich ist. "Je kleiner die Kristalle sind, desto exakter und schöner sind sie", macht Eck Lust auf einen Besuch der Veranstaltung.