Auslandssemester sind voll im Trend. Auch Sie haben die Chance während Ihrer Studienzeit genutzt. Wo ging die Reise hin?
CORNELIA EICHER: Grundsätzlich habe ich Englisch und Geschichte auf Lehramt an der Karl-Franzens-Universität in Graz studiert. Zusätzlich habe ich auch den Bachelor in Anglistik und Amerikanistik gemacht. Im Zuge dessen bin ich dann für ein Semester nach Dänemark gegangen.

Warum haben Sie genau Dänemark gewählt?
Ich wollte schon immer ins Ausland gehen. Schon während meiner Schulzeit war das ein großes Thema für mich. Daraufhin habe ich mich umgeschaut und mich für Erasmus entschieden. Mir war es wichtig, dass es ein Land ist, in dem das Englischlevel an den Unis relativ hoch ist. Am Ende ist es dann Dänemark geworden, weil ich gewusst habe, dass die Qualität an den Unis dort einfach passt.

Ist Dänemark ein teures Land?
Dänemark ist auf jeden Fall teurer als Österreich. Wir hatten aber die Möglichkeit, von der Uni aus Zimmer zu bekommen. Ich habe dann in einer WG gewohnt. Das Zimmer war relativ günstig, weil es außerhalb der Stadt war. In der Stadt ist es natürlich teurer.

Welche Uni haben Sie in Dänemark besucht?
Ich habe die Universität Syddansk (Süddänemark) besucht.

Wie unterschied sich die Uni dort von der Karl-Franzens-Universität?
Es war ein großes, modern eingerichtetes Gebäude, in denen all meine Kurse stattgefunden haben. Wenn man das mit Graz vergleicht, wo lauter verschiedene Gebäude sind und man für jedes Seminar in ein anderes muss, dann ist das schon eine ganz andere Erfahrung. Auch die Bibliothek war super ausgestattet, bestellte Bücher sind immer schnell angekommen und man hatte auch bis spät in die Nacht einen Arbeitsplatz. Das sind Vorteile, die man zu dem Zeitpunkt in Graz nicht hatte.

Was haben Sie am meisten vermisst?
Natürlich habe ich gelegentlich meine Freunde, Familie und auch meine Katze vermisst. Man erlebt auf jeden Fall Höhen und Tiefen. Am Anfang ist man noch geflasht von all den neuen Eindrücken, aber es dauert, bis man wirklich gute Freundschaften schließt. Das österreichische Essen habe ich auf jeden Fall auch vermisst. (lacht)

Was waren anfängliche Hoppalas?
Eine Schwierigkeit war auf jeden Fall, sich mit den Busfahrern zu verständigen. Die meisten Dänen sprechen eigentlich gut Englisch, aber mit ihnen war es etwas schwerer, sich zu verständigen. Eine andere Schwierigkeit, auf die ich gestoßen bin, war mein Versuch, Palatschinken für meine Mitbewohner zu machen. Ich bin einkaufen gegangen und habe reines Vollkornmehl gekauft, weil man damals noch keine Übersetzerfunktion auf dem Handy hatte. Ich muss schon sagen, das waren dann spannende Palatschinken.

Welche drei Must-Haves sind während des Auslandsstudiums wichtig?
Man sollte es sich schon gut überlegen, aber auch nicht zu lange darüber nachdenken und es einfach tun. Eine gewisse Offenheit gehört auf jeden Fall dazu. Gerade in Bezug auf Dänemark ist ein Fahrrad auch ein wichtiges Must-Have. Auch eine Kleinigkeit mitzunehmen, vielleicht Fotos oder eine kleine Box, die einen einfach an zu Hause erinnert, kann ich sehr empfehlen.

Haben Sie Tipps für künftige Auslandsstudenten?
Just do it! Einfach einmal machen und probieren. Man bereut es glaube ich schon, wenn man es nicht macht. Was auf jeden Fall ein Gewinn war, sind all die Freundschaften, die ich geschlossen habe. Ich habe noch immer mit Leuten von damals Kontakt und habe auch meinen derzeitigen Partner in Dänemark kennengelernt.