Es sind – nach etlichen tragischen Unfällen mit Toten und Verletzten an Bahnübergängen im Netz der Graz-Köflacher-Bahn – wieder positive Nachrichten. Die GKB will in den kommenden Jahren in der Weststeiermark und im Raum Graz kräftig investieren. Demnach sollen, wie nun nach einem Gespräch mit Verkehrslandesrat Anton Lang bestätigt wurde, in einer ersten Tranche rund elf Millionen Euro fließen. „Es geht vor allem um eine Modernisierung des Bahnhofes der Stadt Deutschlandsberg“, erklärt Gerald Klug, Prokurist des Unternehmens.

Der Hauptanteil des Betrages fließt in den Umbau des Deutschlandsberger Bahnhofes. Bis 2022 wird dort Einiges geschehen. So wird der Wartebereich umgestaltet, es soll auch einen neuen Zugang von der Straße geben. Der bestehende, wenig benutzerfreundliche Personentunnel wird adaptiert und verlängert. Zudem werden für einen barrierefreien Zugang zum mittleren Bahnsteig zwei Liftanlagen installiert.

Die wenig kundenfreundliche Unterführung wird saniert und verlängert
Die wenig kundenfreundliche Unterführung wird saniert und verlängert © Wieser

Ostseitig wird ein weiterer Personentunnel errichtet: Er soll das Schulzentrum und die Stadt mit dem Bahnsteig verbinden. Ein Aufgang zum Bahnhofsgebäude wird als Rampe neu gestaltet. Weitere Parkplätze für Pkw und Zweiräder sollen errichtet werden. Außerdem werden die Bahnhöfe Deutschlandsberg und Frauental neue elektronische Stellwerke erhalten.

Weiters könnten in den kommenden Jahren einige der mehr als 90 Eisenbahnkreuzungen umgebaut bzw. durch Unterführungen ersetzt werden. „Ich schließe nicht aus, dass es Adaptierungen gibt“, so Klug. Dies wird aber dauern: Bis 2024 haben die Behörden Zeit, die Kreuzungen zu überprüfen. Danach müssen Bescheide erstellt werden.
Priorität haben da – auch unter dem Eindruck des letzten tödlichen Unfalles und des rasant steigenden Verkehrsaufkommens – vor allem die zwölf Kreuzungen im Grazer Stadtgebiet. Klug: „Die Initiative muss aber von den Straßenerhaltern, das sind in dem Fall die Stadt Graz und das Land Steiermark, ausgehen.

Franz Weintögl 2.v.l.) und Gerald Klug (r.) von der GKB stellten die Vorhaben den Politikern Josef Wallner, Bernadette Kerschler, Anton Lang und Barbara Kleindienst vor
Franz Weintögl 2.v.l.) und Gerald Klug (r.) von der GKB stellten die Vorhaben den Politikern Josef Wallner, Bernadette Kerschler, Anton Lang und Barbara Kleindienst vor © GKB

Auf Schiene gebracht werden könnte in den nächsten Jahren eine weitere riesige Investition: Läuft alles nach Plan, sollen bis Ende 2024 sämtliche Loks und Triebwägen mit Strom betrieben werden. Derzeit sind sie mit Diesel unterwegs. Die Kosten für die Elektrifizierung des 112 Kilometer langen Netzes zwischen Köflach, Graz und Wies: Ein dreistelliger Millionenbetrag.

Die Vorteile, so Klug: „Der Betrieb wird umweltfreundlicher, die Züge können schneller fahren und im Idealfall gibt es eine Taktverdichtung.“ Züge könnten demnach künftig im Halbstundentakt verkehren, zu Stoßzeiten gar alle Viertelstunden. Laut einer Studie könnten dann um bis zu 13.600 Gäste mehr pro Jahr unterwegs sein als bisher.