Von außen ist nicht viel zu sehen, hinter dem Absperrgitter im Innenhof wird aber auf Hochdruck gewerkt. Das "Zehnerhaus" mitten am Hauptplatz von Bad Radkersburg wird nämlich seit rund einem Jahr in ein vielseitig nutzbares Kultur-, Seminar- und Veranstaltungszentrum umgebaut. Exakt zehn Jahre nachdem die Landesausstellung "YOUgend" hier Station gemacht hat, werden die altehrwürdigen Mauern im Herbst wieder belebt. "Wir liegen voll im Plan. Die Eröffnung und Inbetriebnahme sollte für Anfang Oktober gewährleistet sein", ist Bauherr und Bürgermeister Peter Merlini zufrieden.

Viel zu tun. Bis dahin gibt es aber noch jede Menge zu tun. Dort, wo schon bald Konzerte, Seminare und Ausstellungen über die Bühne gehen werden, haben vorerst noch die Handwerker das Sagen. Im Herzstück des Objektes, dem "Weißen Saal" mit einer Kapazität von bis zu 390 Sitzplätzen, werden Dämm-Materialien zugeschnitten. Mitten im Innenhof schraubt sich ein Kran in schwindelerregende Höhen. An der Außenhaut des Gebäudes werden die ersten Platten aus Corten-Stahl angebracht. Sie werden für die "rostige" Optik der Fassade sorgen.

Modernste Technik. Alles andere als rostig wird das Innenleben. Sämtliche Räume werden mit modernster Elektronik, Licht- und Beschallungstechnik ausgerüstet. "Insgesamt wird es zehn Veranstaltungsräume geben, die gleichzeitig bespielt werden können, ohne sich gegenseitig zu beeinflussen", hofft Merlini auf eine gute Auslastung.

Bereits gebucht. Zwei Veranstaltungen seien bereits gebucht, auf der Homepage der Stadtgemeinde wird für das neue Angebot bereits eifrig die Werbetrommel gerührt. Eine Vermarktungsgesellschaft wird demnächst gegründet. "Aufgrund unserer exponierten Lage setzen wir verstärkt auf internationale Veranstaltungen. Aber auch die regionalen Kulturträger werden nicht zu kurz kommen", meint Merlini. Langfristig gehe es darum, für den Standort Bad Radkersburg ein weiteres touristisches Segment zu erschließen und die Internationalisierung der Gäste zu verstärken.

Innenstadt-Belebung. Nicht zuletzt soll mit dem Kulturzentrum auch die Innenstadt belebt werden. "Als Ergänzung baut die Stadtgemeinde deshalb zwei Altstadtgebäude in Beherbergungsbetriebe mit insgesamt 100 Betten um", erklärt Merlini. Eines muss der Stadtchef aber schuldig bleiben: Einen Namen für das neue Kulturzentrum. "Bei einer Bürgerversammlung Anfang April werden wir die Bevölkerung darum bitten, Vorschläge zu machen", erläutert Merlini. Wer nicht so lange warten will, kann bereits jetzt ein E-Mail schicken (siehe Info-Kasten).