Nach langer, schwerer Krankheit ist die Feldbacher FußballerlegendeWerner Graf am Mittwoch verstorben. Der einstige Torjäger der Sonderklasse verlor den Kampf gegen die heimtückische Krankheit Krebs.

Rund 15 Jahre lang war Werner Graf beim Sportverein Feldbach sowohl in der Unterliga als auch in der Landesliga der Garant für Tore. Sein außergewöhnliches Talent zeigte Werner bereits in der Jugendmannschaft, von der er schnell in die Kampfmannschaft aufstieg und im Landesligaspieljahr 1981/82 bereits mit neun Toren seine Torjägerqualität bewies. Doch bereits zwei Jahre später kam es zum Abstieg der Mannschaft in die Unterliga, wo Graf im ersten Meisterschaftsjahr mit 32 Toren, darunter zehn Elfmetern, deutlich aufzeigte. Wegen seiner unglaublichen Torgefährlichkeit  wurde er von den Fans liebevoll „Graf Bobby“ genannt.

Mehr als 300 Tore

1996 gelang Graf gegen Ilz der 175. Treffer und somit wurde er von der Kleinen Zeitung zum Top Stürmer der Woche ernannt. Doch der Torregen war längst nicht zu Ende und bis zum Karriereende verzeichnete der Chronist des SV Feldbach Peter Seil mehr als 300 Graf-Tore. Mit 38 Jahren zählte Graf noch immer zu den gefährlichsten Stürmern in der Landesliga. Und zu seinem Karrierende meinte er einmal lakonisch: „Wenn die Jungs einmal schneller sind als ich, dann trete ich ab.“ Graf gelang das sportliche Fußballer-Kunststück von 1989 bis 1996 beim SV Feldbach Torschützenkönig zu sein.

Beruflich wirkte Graf als Vizeleutnant in der Kaserne Feldbach, wo er ebenfalls sportlich aufzeigte. Wenn er sich über die Hindernisbahn hangelte, wurde er von den Soldaten neidvoll bewundert. Bei Heeresmeisterschaften wurde er Bundesheermeister im Orientierungslauf, Hindernislauf, Mehrkampf und so außergewöhnlich es auch klingt, auch beim Skifahren. Als erfahrener Sportler war er stets bereit, jungen Soldaten und in die Jahre gekommenen Berufssoldaten wertvolle Fitness-Tipps zu geben.