Die Betroffenheit ist noch immer groß, in der vergangenen Woche starb der Scheiflinger Arzt Karl Schnablbei einem Unfall auf der B 96.

Am 20. April fand die Verabschiedung statt. Auch wenn es wohl rein auf menschliches Versagen zurückzuführen ist, dass es zu dem Unfall gekommen ist – über den Unfallort wird nun breit diskutiert. Passiert ist der Zusammenstoß mit einem Pkw-Lenker auf einer Kreuzung, bei der für Pkw ein Linksabbiegeverbot gilt. Der Lenker bog dennoch ein und übersah den entgegenkommenden Arzt auf seinem Motorrad.

Vor rund fünf Jahren wurde an der Stelle eine Lärmschutzwand errichtet. Mit einer Unterbrechung in der Wand, die auch deswegen geschaffen wurde, da sich für Lkw-Lenker an anderer Stelle die Zufahrt zu einem dort ansässigen Transportunternehmen schwieriger gestalten würde. Das Linksabbiegeverbot gilt nicht für Lkw über 7,5 Tonnen.

„Schon bei Fertigstellung der Lärmschutzwand war uns klar, dass diese nicht nur Vorteile, sondern auch erhebliche Nachteile mit sich bringen wird“, schreibt Krista-Maria Freiherr von Pranckh in einem Leserbrief. Von anderen Seiten hört man ebenfalls, dass es sich um eine Gefahrenstelle handelt. Auch wenn die Statistik eine andere Sprache sprach: Laut Bezirkshauptmannschaft Murau passierte zuvor nicht mehr als ein Auffahrunfall.

„Wir haben schon 2012 unmittelbar nach der Errichtung der Wand das Linksabbiegeverbot erlassen“, so Friedrich Sperl, Leiter des Verkehrs- und Sicherheitsreferats. Jedes Jahr habe man die Lage geprüft – geschaut, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich seien. „Natürlich sehen wir uns die Situation jetzt wieder an“.

Hinter der Errichtung steht das Land Steiermark und  Gemeinde, Anrainer wollten den Bau. Auch Bürgermeister Gottfried Reif sagt, dass nun eine „Überprüfung der Stelle“ Thema ist.

Krista-Maria Freiherr von Pranckh aus dem benachbarten Teufenbach-Katsch beschreibt die Situation so: „Von Scheifling kommend sieht man eine lange Gerade vor sich, die von einer ebenso langen Lärmschutzwand an der rechten Seite begrenzt wird. Es ist beim Hinschauen keine Öffnung in der Lärmschutzwand zu erkennen.“

Die Abbiegemöglichkeit sei nur Einheimischen bekannt.
Von Teufenbach-Katsch kommend, seien Einheimische beobachtet worden, die das Linksabbiegeverbot ignorieren würden. „Die Schließung der Lärmschutzwand sollte unbedingt in Betracht gezogen werden“, findet Krista-Maria Freiherr von Pranckh.