Vier Standorte in Österreich (Bad Vöslau, Feldkirchen, Murau und Scheifling), 98 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 84 im Bezirk Murau, 17 Lehrlinge und ein Unternehmensumsatz von 34 Millionen Euro – das sind nur ein paar Zahlen, die das Unternehmen "ET König" beschreiben. Sitz ist in Lind bei Scheifling.
Gründer und Geschäftsführer Harald König hat die Firma 2012 aufgebaut und sich zur Nummer Eins in Österreich hochgearbeitet: 3000 verbaute Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr sprechen für sich. Was macht den Erfolg des regionalen Unternehmens aus? "Es ist sicher so, dass erneuerbare Energie immer wichtiger wird. Den Erfolg meines Unternehmens machen auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Ich bezahle überdurchschnittlich – und wer gut zahlt, bekommt die besten Leute", meint der Geschäftsführer. Was aber heißt "überdurchschnittlich"? "Monteure verdienen bei mir zwischen 3000 und 3500 Euro netto – bei Marktbegleitern bewegen sich die Nettolöhne meist bei 2000 bis 2200 Euro."
5 Gewerbe, 1 Unternehmen
Harald König selbst hat 16 Jahre bei den Murauer Stadtwerken gearbeitet und auch dort für Energie aus der Sonne gesorgt, bevor er sich 2012 selbstständig gemacht hat. "Photovoltaik bleibt mein Kerngeschäft, wir machen aber auch Elektrik, Installationen, Dachdeckung und das feuchte Gewerbe", zählt König auf.
Mit so vielen verschiedenen Gewerben ist das Scheiflinger Unternehmen bestimmt auch vom Fachkräftemangel betroffen? "Im Schnitt fehlen fünf bis zehn Elektriker und ein paar Installateure. Das Problem ist, dass heute weniger Firmen ausbilden", so König. Bei ET König werden derzeit 17 Lehrlinge ausgebildet, auch zwei Installateur- und sechs Elektriker-Lehrlinge. Er wünscht sich, "dass mehr junge Leute wieder auf einen Handwerks-Beruf setzen".
Der Größte Österreichs
ET König ist der größte Photovoltaik-Anlagen-Bauer in Österreich. "Wir bauen kleine Anlagen für Einfamilienhäuser, Landwirtschaften, kleine Gewerbe." Von den 3000 Anlagen sind rund 2400 auf Privatgebäuden verbaut. Besonders in letzter Zeit hat sich gezeigt, dass "eigener" Strom viele Vorteile mit sich bringt: Schließlich konnten jene, die ihren Strom selbst erzeugen und verbrauchen können, dem stark ansteigenden Strompreis gelassener entgegensehen als jene, die auf Zulieferer angewiesen waren.
Die verbauten Module sind seine eigenen, erzählt Harald König: Die mit "ET König" gebrandeten Module werden auch an andere Elektriker verkauft. "Es gibt Fabriken, die die Zellen zu Modulen zusammenbauen. Die Fabriken stehen in China, Südkorea und Spanien. Wer wann liefert, hängt von den Preisen im internationalen Schiffsverkehr ab", so König. Probleme in der Lieferkette kennt er nicht: "Ich habe schon immer auf ein weltweites Netz gesetzt und kann auf rund 200 Zulieferer zurückgreifen."
Gemischte Gefühle bei Freiflächen
Sogenannte Freiflächen-PV-Anlagen auf der grünen Wiese stehen immer wieder in der Kritik. Steht es wirklich dafür, freie Landflächen mit Photovoltaik-Modulen zu verbauen? "Ich habe mich lange gegen Freiflächen-PV gewehrt, baue diese erst seit rund zwei Jahren. Die Sache ist die: Wollen wir die Wende schaffen, brauchen wir diese großen Anlagen beziehungsweise Flächen, um das Ziel zu erreichen. Nur mit Dächern alleine wird es nicht gelingen. Zumal auch viele Dächer nicht für PV-Anlagen geeignet sind oder aufwändige Unterbauten dafür notwendig wären", erklärt König. Wo es hingegen noch Nachholbedarf gibt, sind große Speicher, in die Orte oder Ortsteile einspeisen und die "entleert" werden können, wenn der Strom gebraucht wird.
Marie-Christine Romirer