Herr Mayr, Sie sind Leiter des Ressorts "aktuelle Wissenschaft" im ORF-Fernsehen und somit wesentlich für die umfangreiche Coronaberichterstattung an der größten "Medienorgel" des Landes (mit)verantwortlich. Als Wissenschaftsredakteur ist man es üblicherweise wohl nicht gewohnt, derart im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses zu stehen. Wie geht es Ihnen damit?
Günther Mayr: Wir haben zwar auch schon den Klimawandel medial stark begleitet oder waren bei Großereignissen wie dem Reaktorunfall in Fukushima mit Hintergründen und Faktenchecks gefragt, aber klar ist: Mit Corona ist nichts davon zu vergleichen. Wir sind mittendrin in diesem Berichterstattungs-Tsunami. Ganz überraschend ist es für uns aber nicht gekommen. Virologen haben schon seit Langem gesagt, dass eine solche Pandemie auf uns zukommen könnte.