Zur ersten Arbeitssitzung nach der Gemeinderatswahl wurde am 5. August in Zeltweg geladen. Die Sitzungen des Gemeinderats werden derzeit coronabedingt im Volksheim abgehalten, apropos Corona: „Derzeit gibt es drei bestätigte Fälle in der Stadt“, so Bürgermeister Günter Reichhold.

Nur 23 Punkte standen auf der Tagesordnung, dennoch absolvierten die Mandatare eine Marathonsitzung von mehr als sechs Stunden. Dies lag auch an den Tagesordnungspunkten „Flächenwidmungsplan 4.00“ und „Stadtentwicklungskonzept 4.00“. Entwicklungsziele für Zeltweg werden im aktuellen Stadtentwicklungskonzept festgelegt, darunter Stabilisierung der Bevölkerungszahl; Sicherung und Verbesserung der Lebensqualität, insbesondere durch Lärmschutz und Wohnumfeldverbesserung sowie „Attraktivierung des Stadtzentrums“.

Außerdem will sich Zeltweg weiterhin als Sportstadt positionieren und sich zusätzlich als "bildungsinnovative Gemeinde" präsentieren. Ein Bereich ist auch die Standortsicherung für die bestehenden Industrie- und Gewerbebetriebe und für weitere Betriebsansiedelungen.

Die Entwürfe für Stadtentwicklungskonzept und Flächenwidmungsplan werden im Stadtamt von 28. August bis 27. Oktober aufgelegt. Vorgestellt werden die Konzepte voraussichtlich bei einer öffentlichen Versammlung am 8. Oktober. Die Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Zusätzlich wurde ein neuer „Wirtschafts- Stadtentwicklungs- und Öffentlichkeitsausschuss“ installiert.

Wenig Freude hat Anton Hartleb von der „Grünen Bürgerliste Zeltweg“ mit dem Prüfungsausschuss, denn darin sitzen fünf Mitglieder der SPÖ und vier der anderen Fraktionen. „Das führt dazu, dass die SPÖ jedes Prüfthema mehrheitlich im Ausschuss verhindern kann“, so Hartleb. „Davon wird die SPÖ Abstand nehmen“, meint dazu Bürgermeister Reichhold. Das Einbringen der Tagesordnung obliege zudem dem Vorsitzenden des Prüfungsausschusses. Der Vorsitz steht immer der kleinsten Partei zu, im Fall Zeltweg der KPÖ mit Peter Lorberau. Er war auch der Einzige, der die SPÖ bei diesem Antrag unterstützte. Die restlichen Parteien lehnten ab.

Hartleb erkundigte sich zudem nach dem Vorhaben, was die unabhängige Prüfung einer möglichen Asbestbelastung durch das geplante Verhüttungswerk Minex angeht. Wie berichtet, haben die Gemeinden Zeltweg, Judenburg, Fohnsdorf, Knittelfeld und Spielberg kundgetan, einen Gutachter bestellen zu wollen. „Der Gutachter ist bereits beauftragt. Ich hoffe, dass er schon daran arbeitet“, so Reichhold.