Nun ist es fix: Auch die größte Eintagesveranstaltung im Bezirk Murau findet in diesem Jahr aufgrund der Coronakrise nicht statt. „Es wäre nicht möglich, die Veranstaltung im Einklang mit dem Gesetz umzusetzen. So leid es mir tut, wir müssen ganz absagen“, so Anton Petzl, Obmann der Pferdezuchtgenossenschaft Schöder. Der Pferdemarkt in der Gemeinde Schöder hat eine lange Tradition, im Vorjahr fand die 110. Auflage statt.

„Rund 5000 bis 6000 Besucher kommen jedes Jahr“, so Petzl. Und während tagsüber das Pferd im Mittelpunkt steht, wird in den Abendstunden zu Tanz und Unterhaltung geladen. Eine Besonderheit des Marktes war bis zuletzt: Gehandelt wird in alter Tradition, der Handschlag hat als Kaufvertrag Gültigkeit.

Seit 1909 besteht die Pferdezuchtgenossenschaft Schöder: Mit der Gründung wurde der Grundstein für die Pferdezucht in der Region gelegt. Mittlerweile geht das Gebiet weit über die Region hinaus, das Kerngebiet umfasst laut Petzl vor allem die Mur-Mürz-Furche. Der Schwerpunkt liegt auf den Rassen Noriker und Haflinger. Neben der Zucht ist auch der größte steirische Pferdemarkt wesentlicher Schwerpunkt der Genossenschaftsarbeit.

Im Rahmen des Marktes wird in Zusammenarbeit mit dem Landespferdezuchtverband Steiermark seit rund 20 Jahren das „Steirische Fohlenchampionat“ durchgeführt, bei dem die besten Jungtiere miteinander verglichen werden. Zu den Höhepunkten bei der Veranstaltung gehört auch die Verlosung einer Zuchtstute.

Aus dem anfänglich kleinen Markt ist mittlerweile ein Volksfest geworden, das traditionell Ende August stattfindet. Bei einem Kramermarkt gibt es nicht nur Produkte rund ums Pferd, auch regionale Handwerksprodukte werden geboten. „Hoffentlich können wir die Veranstaltung nächstes Jahr wieder durchführen“, so Petzl, der seit 2003 Obmann der Genossenschaft ist.