Ein Wolfsriss in Neumarkt, Biber in Judenburg, ein Fuchs, der sich in der Stadt Menschen nähert – es scheint, als ob sich in unserer Natur gerade einiges ändert. Trügt der Schein?
JÖRG REGNER: Nein. Biodiversität wird landauf, landab gefordert, und vor allem von Seiten des Natur- und Tierschutzes wird viel unternommen, damit sich alle möglichen Tierarten ihren Lebensraum zurückerobern. Fraglich ist halt, ob das zu jener Lebensform passt, die wir Menschen gewählt haben.
LEONHARD MADL: Das Gleichgewicht unserer Natur gerät gerade massiv ins Wanken. Man braucht sich nur das Beispiel Fischotter anschauen – ganze Bäche sind in der Region leer! Wölfe sorgen ganz aktuell für extreme Beunruhigung bei unseren Bauern. Schon im Vorjahr haben viele ihre Tiere nicht mehr auf die Seetaler Alpen aufgetrieben oder frühzeitig wieder abgetrieben, weil die Tiere völlig verstört waren. Auch wenn wir keine konkreten Wolfsspuren gefunden haben, da muss etwas gewesen sein. Jetzt nach dem Riss ist die Sorge natürlich umso größer.