Wie ein Energydrink – nur ohne Zucker und (gummibärigem) Geschmacksverstärker. Und nicht zum Trinken, sondern als Tablette, die sich im Mund auflöst: So lässt sich das jüngste Produkt von Wolfgang Auer am einfachsten beschreiben.

Die Wirkung? Dieselbe: „Mehr Energie“, sagt Auer. Nur schneller. Weil die Wirkstoffe nicht den Umweg über den Magen-Darm-Trakt und den Leberkreislauf nehmen müssen, sondern die Inhaltsstoffe Taurin, Koffein und Glucuronolacton über die Mundschleimhaut auch in geringerer Dosierung direkt „anschlagen“.

Unter der Bezeichnung „Rapid Energy Tabs“ (RET) will Auer damit eine neue Kategorie der Nahrungsergänzungsmittel schaffen. Es wäre nicht das erste Mal, dass der heute 55-Jährige mit einem Präparat auf diesem Gebiet am Markt Erfolg hat. Vor zwanzig Jahren kreierte er mit seinem „Basenpulver nach Dr. Auer“, das die Regulierung des Säure-Basen-Haushalts im Körper unterstützt, trotz teils harscher Anfeindungen einen Verkaufserfolg. Auch „Exadipin“ – Kapseln, die über Beeinflussung des Blutzuckerspiegels beim Abnehmen helfen sollen – reüssiert.

Den neuen Energie-Tabletten, die unter der Produktbezeichnung Retcoff über die Homepage in einem eigenen Onlineshop beziehungsweise über Amazon vertrieben werden, schreibt Auer nach ersten Reaktionen auf Messe-Präsentationen noch mehr Marktpotenzial zu. „Es ist aber kein lauter Spaßmacher, keine Partydroge und kein Arzneimittel, sondern eine transparente, leise und disruptive Innovation zur Leistungssteigerung“, sagt Auer.

Eine "transparente, leise und disruptive Innovation zur Leistungssteigerung", beschreibt Wolfgang Auer sein Produkt "Retcoff"
Eine "transparente, leise und disruptive Innovation zur Leistungssteigerung", beschreibt Wolfgang Auer sein Produkt "Retcoff" © Eduard Bopp Sportfotografie

Begonnen hat es vor drei Jahren mit einer Idee. Und überzeugten Absagen. „Das geht nicht“, hatte der Mediziner – hauptberuflich praktischer Arzt in Neumarkt in der Steiermark, seit der Gemeindefusion 2015 mit knapp 5000 Einwohnern immerhin die größte Gemeinde des Bezirks Murau – des Öfteren von einschlägigen Produktentwicklern zu hören bekommen. „Dann mach ich es“, seine trotzige Reaktion. Tatsächlich verliefen erste klinische Tests jedoch wenig zufriedenstellend, weil sich die Ummantelung der Moleküle – Grundbaustein solcher Tabletten – als zu widerstandsfähig entpuppte. Sie löste sich nicht auf und die aufweckende Wirkung blieb folglich aus.

Erst der zweite Anlauf führte zum gewünschten Erfolg, durch Kauen oder Lutschen werden die Stoffe frei. Auch die anfangs (zu) dominanten Bitterstoffe des Koffeins hat man in den Griff bekommen. Produziert wird in Bayern. Es gibt Retcoff in 10- und 30-Stück-Packungen ab 9,90 Euro.

Zu einer generellen Aussage, wie schnell und wie lange es wirkt, will sich Auer aber nicht hinreißen lassen. „Das ist sehr individuell und daher schwer prognostizierbar.“ Abgesehen von der üblichen Einschränkung „Für Kinder und Schwangere nicht empfohlen“, sei aber bewiesen, dass es wirkt – und das ohne Nebenwirkungen oder Suchtgefährdung, verspricht

Auer, der zuletzt auf einer anderen Bühne überregionale Bekanntheit erlangte: als Kurzzeit-Spitzenkandidat in der Steiermark und bundesweiter Vizeparteichef des Teams Stronach.