Es ist ein großes Problem, wir haben einfach zu wenig Schnee“, sagt Monika Duscher, Geschäftsführerin des Skigebiets Frauenalpe. Deswegen wurden in dieser Saison die Lifte in dem Murauer Wintersportareal noch immer nicht in Betrieb genommen. Auch im Vorjahr startete man aufgrund von Schneemangel erst am 6. Februar. Heuer ist ebenfalls noch nicht endgültig Schluss – wenn noch vor den Semesterferien weiße Pracht vom Himmel fallen sollte, wird aufgesperrt: „Grundsätzlich sind wir startbereit“, so Duscher.

Sie wünscht sich auch einen baldigen Start, ist doch nach 50 Jahren die letzte Skisaison auf der Frauenalpe angebrochen. Als Grund für das Ende des Familienbetriebs führt Duscher die Schließung des Jugendsportzentrums Frauenalpe an. Ebenfalls eine Institution im Bezirk Murau, die vor rund vier Jahrzehnten eröffnet wurde und den meisten Einheimischen als Schulskiheim geläufig ist.

Auf 1600 Metern Seehöhe werden dort Schulskikurse, Sportwochen und Ähnliches durchgeführt. Das Preisniveau war stets gemäßigt. Ohne diese Wintergäste könne der Liftbetrieb laut Duscher nicht mehr weitergeführt werden.

Betrieben wird das Jugendsportzentrum als Verein von der Republik Österreich, dem Land Steiermark und den Gemeinden Murau und St. Georgen am Kreischberg. Es gibt ein sechsköpfiges Kuratorium, in dem auch der Murauer Bürgermeister Thomas Kalcher sitzt. Er ist als Geschäftsführer eingesetzt und erklärt: „Die Winter sind schneearm und somit haben wir ein echtes, wirtschaftliches Problem.“

In Beschneiungsanlagen wurde vonseiten der Liftbetreiber auf der Frauenalpe nie investiert. Sie wurde auch gerne als Naturschnee-Skigebiet beworben.

Liegt kein Schnee, müssen laut Kalcher allerdings Wintergäste der Frauenalpe zum Kreischberg gebracht und dort auch verpflegt werden, solange die Lifte nicht in Betrieb sind: „Das kostet eine Lawine. Ohne Beschneiungsanlagen geht es heutzutage nicht mehr, überhaupt in einem niederschlagsarmen Bezirk wie Murau.“

Ende April soll der Geschäftsbetrieb eingestellt, im Sommer der Verein aufgelöst werden. Mit der Auflösung fallen laut Statuten die Räumlichkeiten in Besitz der Stadtgemeinde Murau. Dieses „Erbe“ bezeichnet Kalcher als „finanzielle Last“. Denn die Erhaltung des 170-Betten-Hauses sei auch nicht gerade billig.

Wie es damit weitergeht, steht laut Kalcher noch in den Sternen. In die Vergangenheit blickend, meint der Bürgermeister: „Grundsätzlich waren die Leute immer zufrieden, die Qualität im Haus hat gestimmt.“