Nein, Wolfgang Plasser, gehört nicht zur Spezies der Realitätsverweigerer. Doch wenn der Chef der Pankl-Gruppe mit Hauptsitz in Kapfenberg über anstehende Investitionspläne sowie Wachstumszahlen des Auto-, Rennsport- und Luftfahrtausrüsters berichtet, wähnt man sich bisweilen in einer anderen Zeit. Einer Zeit vor dem Krieg in der Ukraine, vor der Teuerungs- und Energiepreiskrise. Vor der Gewitterstimmung am Konjunkturhorizont. Dabei geht Plasser ebenfalls davon aus, dass Europa 2023 mit einer Rezession konfrontiert sein dürfte – und dass sich die Wettbewerbssituation einiger Industriebereiche aufgrund der vervielfachten Energiepreise weiter verdüstern wird. "Das ist ein vorwiegend europäisches Problem und keines oder kaum eines in den USA oder Asien." Vor allem bei energieintensiven Produktionen, etwa im Gießerei-Bereich, die nicht auf Premium-Segmente abzielen und entsprechende Kostensteigerungen nicht weitergegeben können, sei mit Verlagerungen zu rechnen, "die Profiteure davon werden nicht in Europa sein", so Plasser.