Gespräche mit ihrer 86-jährigen Großmutter Rosina brachten bei Karin Talaber den Stein ins Rollen, sich mit den Klauberfrauen vom Erzberg auseinanderzusetzen. Nicht in der Art, einfach darüber zu lesen. Talaber wollte hören, erzählt bekommen. „Meine Großmutter hat auch kurz als Klauberfrau gearbeitet. Ich habe eigentlich das große Glück, dass noch einige der Damen leben und auch bereit sind, mir ihre Geschichten zu erzählen“, berichtet Talaber.
Und die Damen, welche die studierte Kunsthistorikerin bisher getroffen hat, erzählten viel über ihre Arbeit als Klauberfrauen am Erzberg. Für sie war das damals, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, eine gute Arbeit, wenn sie auch sehr schwer war. Sie verdienten zwar weniger als die Männer am Erzberg, aber immer noch mehr als Frauen in herkömmlichen Berufen wie Verkäuferinnen. „Eines erklären mir die Frauen, mit denen ich bis jetzt gesprochen habe, immer wieder: Die Arbeit und die Familie unter einen Hut zu bringen, sei nicht leicht gewesen. Es sei allen gleich gegangen und man habe auch viel Gaudi dabei gehabt.“