Seine ersten Berührungen mit Robotik hatte Paul O’Leary mit Bankautomaten im Jahr 1970, später mit industriellen Robotern in einer Halbleiter-Produktion im Jahr 1984. O’Leary unterrichtet nun seit mehr als 23 Jahren an der Montanuniversität Leoben neben anderen Fachrichtungen auch Robotik.


Robotik zu definieren sei laut O’Leary durchaus kompliziert. Alles, was bewegliche Teile hat, um Tätigkeiten auszuführen, die grundsätzlich von Menschen erledigt werden, und mit Hilfe von Technologien aus dem Internet kommuniziert, ist sozusagen ein Roboter - somit hätten die Menschen viel mehr Berührungen mit Robotik, als uns bewusst ist.
Doch für O’Leary ist die Arbeit mit Robotern eine Notwendigkeit, denn er ist nicht mit allen der vielen Richtungen einverstanden, in die sich Robotik entwickelt hat. Derzeit beschäftigt sich der Universitätsprofessor mit dem Zusammenspiel aus Daten, Informationen, Wissen und Verstehen, aber auch mit der Sprachentwicklung der Maschine.


„Roboter sind da, um zu bleiben“, meint O’Leary. Vor allem die Moral des Krieges verändere sich durch Roboter, aber auch selbstfahrende Lkw werden früher oder später den Lenker ersetzen. Dies seien Maßnahmen, die die Zukunft erheblich verändern werden.


Was das Schulfach Robotik angeht, hat der Universitätsprofessor einen vorsichtig kritischen Zugang: Die Technik verändere sich extrem rasant, sodass es schwierig sei, einen beständigen Lehrplan zu entwickeln. Stattdessen müsse man ein generelles Verständnis für die Methoden der künstlichen Intelligenz schaffen. Trotz aller Hürden müsse man Interesse wecken und Erfahrung bilden – im besten Fall schon bei jungen Leuten.
Privat hält sich O’Leary mit der Technik eher zurück. Weder Fernseher noch Internet benützt der Robotikexperte. In seiner Arbeit beschäftige er sich ohne hin fast rund um die Uhr und zur Genüge damit, seine Freizeit wolle er ohne die „aufdringlichen Aspekte“ der Technologie verbringen, meint O’Leary.