Vier Stunden, vier Runden: Ein dicht getakteter, intensiver und auch emotionaler Vormittag liegt hinter den sechs Spitzenkandidatinnen und -kandidaten zur Gemeinderatswahl in Graz am 26. September. Wir haben Siegfried Nagl (ÖVP), Elke Kahr (KPÖ), Judith Schwentner (Grüne), Mario Eustacchio (FPÖ), Michael Ehmann (SPÖ) und Philipp Pointner (NEOS) zu gleich vier Konfrontationsrunden ins Styria Media Center gebeten – und dabei ein heißes Eisen in der Stadt nach dem anderen abgefragt: Wird in Graz zu viel gebaut – und wenn ja, was kann man dagegen tun? Was wäre die beste groß gedachte Verkehrslösung für die Zukunft? Braucht es nach einem Sommer des Feierns in Parks und Skate-Verboten Einschränkungen im öffentlichen Raum? Und wie macht man die Innenstadt attraktiver?

Die vier Runden zu den heißen Eisen können Sie in den nächsten Tagen auf Sendung mitverfolgen (siehe Infokasten unten). In Runde eins, die Sie hier nachsehen können [Kleine Zeitung PLUS], drehte sich alles rund um die drei „V“, nämlich Verbauung, Verdichtung, Versiegelung. Heute ab 18 Uhr ist ein weiteres "V" an der Reihe - nämlich der Verkehr. 

Ringen um die große Verkehrslösung

Blechschlangen von Pendlern und Grazern so lange das Auge reicht. Radfahrer und Fußgänger die sich auf gemeinsam Wegen in die Quere kommen. Und Öffis mit dem Image, dass man in überfüllten Straßenbahnen und Bussen viel zu langsam von A nach B kommt: Graz diskutiert seit Jahren den großen Wurf, um aus der Verkehrsmisere zu finden. Ist eine rund 3,3 Milliarden Euro teure U-Bahn die Lösung oder ist sie zu teuer und ineffizient? Eine Frage, die Experten beantworten sollen – die Politik debattiert einstweilen auch Alternativen rund um den S-Bahn oder Tram-Ausbau.

In den vier Runden wird aber nicht nur erklärt und debattiert. Wahlkampf-Ideen und -Versprechen wie ein Autotunnel unter den Kais oder ein menschenfreundlicher, grüner Griesplatz wurden bereits per Abstimmung auf den Prüfstand gestellt. Und so sieht es etwa danach aus, als würde die Mini-Metro schwer unter die Räder kommen. Dass es noch einen Anlauf für die Rettung der Annenstraße geben soll, darüber sind sich hingegen alle einig.

Spannend wird es aber auch im Debattenfinale am Donnerstag vor dem Finale, das sich um Wahlziele und etwaige Wunschpartner für eine Koalition dreht – und das mit einer durchaus überraschenden Bürgermeister-Ansage ...

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