Mit einigen Überraschungen sind die Neos in Graz heute Mittwoch in die Listenerstellung für die Gemeinderatswahl 2021 gestartet - diesen Prozess begeht man in einem öffentlichen Online-Dialog.

Damit sind auch die 21 Kandidatinnen und Kandidaten, die mit den Neos ins Rennen gehen wollen bekannt. Die derzeitige Gemeinderätin Sabine Reininghaus hat sich dabei nicht als Spitzenkandidatin, sondern lediglich um einen weiteren Listenplatz beworben - sie möchte aber auch weiterhin im Grazer Gemeinderat die Anliegen der Grazerinnen und Grazer einbringen. "Dafür müssen wir natürlich stärker werden, aber ich bin optimistisch, dass wir uns in Graz zumindest verdoppeln", zeigt sich die Gemeinderätin kämpferisch.

Grünen-Urgestein kandidiert für Spitzenplatz

Drei Männer bewerben sich für den Listenplatz 1 und somit um die Spitzenkandidatur: Neben dem Dirigenten Philipp Pointner und dem Antik-Händler Bilal Zaim ist auch ein grünes Urgestein dabei: Unternehmer Christian Wabl war gemeinsam mit seinem Bruder Andreas Gründungsmitglied der Grünen, hat laut Profil-Podcast in den 1980ern gemeinsam mit dem heutigen Vizekanzler Werner Kogler Wahlplakate geklebt, und war jahrelanger Mitarbeiter der Grünen Akademie in Graz. Schlagzeilen machte er als Feinstaub-Kläger.

Einzigartiges Vorwahlsystem

Im öffentlichen Online-Dialog sind nun alle eingeladen, ihre Fragen an die Neos-Kandidatinnen und Kandidaten zu stellen. Das Vorwahlsystem der Partei ist einzigartig: "Neos wurde als Bürgerbewegung ins Leben gerufen und darum sind wir besonders stolz darauf, dass sich bei uns jede/r GrazerIn für eine Kandidatur bewerben kann", so Landesgeschäftsführer Anton Tropper. Die Gemeinderatsliste würde nicht im Hinterzimmer,  sondern öffentlich und offen für Quereinsteiger gemacht. "Diese Qualitäten hat keine andere Partei in Österreich", so Tropper. Die Kandidatinnen und Kandidaten, die sich um die weiteren Listenplätze beworben haben, sind laut Angaben der Partei so vielfältig wie die Stadt selbst. Das Spektrum reicht von einer 20-jährigen Studentin über einen Straßenbahnfahrer, einer Tierärztin, Unternehmer und Anwälten, bis zu Mindestpensionisten.

So funktioniert die Listenerstellung

Im offenen Vorwahlsystem gibt es zuerst den nun gestarteten Online-Dialog, bei dem alle Fragen an die Kandidatinnen und Kandidaten stellen können. Dann werden vom Vorstand die ersten Punkte vergeben und das letzte Wort haben schließlich die Mitglieder, die die endgültige Liste am 7. August 2021 im Hotel Weitzer beschließen werden. "Dieser Prozess hat sich schon mehrfach als gut erwiesen und darum sind wir überzeugt, dass am Ende des Tages ein guter Spitzenkandidat und ein starkes Team für Neos in den Graz Wahlkampf gehen", sagt Tropper.

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