Es war ein schönes Finale für den zu Ende gehenden Pride Month, der international im Juni gefeiert wird und ein bunter Vorbote für die Christopher-Street-Parade, die am Samstag in der Landeshauptstadt über die Bühne gehen wird: Am Montag wurden am Hauptplatz und in der Herrengasse erstmals offiziell Regenbogenflaggen gehisst. Ein lang gehegter Wunsch der LGBTIQ-Gemeinde ging damit in Erfüllung.

Nicht offiziell genehmigt war laut Straßenamt hingegen eine Aktion, die auch den Erzherzog-Johann-Brunnen nun in bunten Farben erscheinen lässt. Die Stufen wurden in Regenbogenfarben angemalt. Laut Holding Graz wird die Reinigung des Brunnens kostenintensiv. Es dürfte sich zwar nicht, wie nach einem ersten Lokalaugenschein vermutet, um Lack handeln, der aufgesprüht wurde. Da der Brunnen denkmalgeschützt ist, brauche es aber auf jeden Fall eine Spezialreinigung durch Experten, heißt es seitens der Holding Graz.

Abwaschbare Farbe?

Dem widersprechen am Dienstagabend die Queer-Referate der Grazer ÖHs. Wie schon im Vorjahr habe man für die Aktion rund um den Christopher-Street-Day Kreidefarbe verwendet. "Sie ist leicht abzuwaschen, mit dem nächsten Regen ist das weg", unterstreicht eine Sprecherin.

Die Gewitter der nächsten Tage werden zeigen, wer richtig liegt. Auch bei den Grazerinnen und Grazern gehen die Meinungen zu der Aktion auseinander, wie ein Blick auf die Facebook-Kommentare zeigt. Während die einen von Vandalismus und Sachbeschädigung sprechen, merken andere an: "Graz gehört viel bunter und nicht so verklemm!"