Seit 18. Juni findet die Ausstellung regen Andrang: Fotograf Christian Jungwirth hat mit dem Amerikaner Steve McCurry einen ganz Großen der Fotokunst nach Graz geholt. Unter dem Titel "colours" sind 140 Bilder des Fotografen mehr als Monate lang im 1. Stock der Messehalle A zu sehen. Wegen des großen Andrangs wurde die Ausstellung verlängert: Statt bis 19. September gibt es die spektakuläre Fotoschau nun bis 4. Oktober zu sehen. Doch am Montag ist nun wirklich der letzte Tag für die Schau.

Auch wer den Namen Steve McCurry nicht kennt, hat meist zumindest sein berühmtestes Bild "Afghan Girl" bereits gesehen. Das Foto eines afghanischen Mädchens mit leuchtend grünen Augen erschien 1985 auf dem Cover einer Ausgabe des "National Geographic". Es wurde in den darauffolgenden Jahrzehnten zum weltweit am öftesten publizierten Foto einer Privatperson. Für Furore sorgten aber auch seine Aufnahmen im Iran-Irakkrieg, im Libanon, in Kambodscha und anderen Brennpunkten der Weltgeschichte. "Magazine Photographer of the Year" ist nur eine Auszeichnung, die ihm verliehen wurde.

Großformatig

"McCurry zählt zu den großen Namen in der Reportagefotografie. Ich schätze vor allem die Hintergründigkeit seiner Bilder. Er beobachtet und wartet auf den richtigen Moment, statt Situationen zu stellen", unterstreicht Christian Jungwirth, der den Amerikaner dafür gewinnen konnte, seine Bilder in Graz zu zeigen. Es ist nicht der erste Top-Fotograf, den Jungwirth in die Landeshauptstadt holt. Greg Gormans großformatige Promi-Porträts zeigte er 2011 in der alten Waagner-Biro-Halle, kurz bevor sie abgerissen wurde. Sein eigenes Atelier am Grazer Opernring ist seit 2009 auch Galerie. Das Who is Who der international erfolgreichen Fotografen von Paolo Roversi bis Oliviero Toscani waren dort in den letzten Jahren bereits zu sehen.

Groß ist bei der Ausstellung in der Messehalle nicht nur der Name des Fotografen, sondern auch das Format der 140 gezeigten Arbeiten. Mit Abmessungen von 2 mal 3 bis 4 mal 6 Metern sprengen sie den Rahmen der üblichen Fotoausstellungen. Auf großzügigen 2200 Quadratmetern wandern die Besucher von einem hinterleuchteten Bild zum anderen, was nicht nur ungestörten Kunstgenuss, sondern auch ausreichende Abstände in Coronazeiten ermöglicht.