Eines können wir unseren Grazer Gastronomen wahrlich nicht vorwerfen: Dass es ihnen an Mut, Leidenschaft oder Durchhaltevermögen fehlen würde. Schon einmal haben die meisten der Wirte im Großraum den Corona-Lockdown durchgestanden – und vielfach kreativ die Küche laufen lassen, um Speisen zum Abholen anzubieten. Nun verhängt die Regierung ab 3. November wieder einen Lockdown und für zumindest vier Wochen erneut ein Betretungsverbot für Lokale (außer Kantinen). Und die Branche ist entschlossen, auch diesmal durchzutauchen.

Das Service der kleinen Zeitung für Wirt und Gast

Die Kleine Zeitung will Gastronomen im Raum Graz jedenfalls einmal mehr in der Zwangspause unterstützen. Schreiben Sie uns, wenn sie Speisen zum Abholen oder fürs Lieferservice auskochen, wir werden es ihre Gäste dann wissen lassen. Beim ersten Lockdown hat das "Essen auf Fahrrädern", das Lieferdienste aus Grazer Lokalen zustellen, einen wahren Boom erlebt

Zwei Lokale aus der Kategorie „Mut“ haben erst vor drei Wochen – mitten in der Coronakrise – in Graz neu aufgesperrt: Der Kreuzwirt am Rosenberg und die Kalte Ente in der Sparbersbachgasse. In der Ente, die einen tollen Start gehabt hat, werde die Küche kalt bleiben, sollte die Zwangspause nur vier Wochen dauern, sagt Barkeeper Nikolai Romanov: „Dann justieren wir in der Pause ein paar Dinge nach, feilen an unserem Social-Media-Auftritt und starten dann wieder voll durch."

Auch Kreuzwirt-Chef Michael Gauster ist mit den ersten Wochen seit der Eröffnung zufrieden. Er will am Rosenberg und auch in seinem zweiten Lokal dem „dreizehn“ im Franziskanerviertel auskochen: „Das bringt keine großen Gewinne, verhindert aber den Totalabsturz bei den Umsätzen und wir bleiben mit unseren Stammgästen in Verbindung.“

Arsim Gjergji vom Eleven in der Kaiserfeldgasse lässt die Küche auf mittleren Touren weiter laufen: „Ab 3. November bieten wir sechs Menüs und elf weitere Speisen zum Abholen an.“ Was er nicht versteht: „Wenn ab 20 Uhr ohnehin eine Ausgangssperre verhängt wird, hätte man Lokale doch tagsüber wie den Handel offen lassen können.“

Die Grossauer Gruppe wird ihre Häuser (El Gaucho, Pescador, Schloßberg-Restaurant ...) wohl wieder vorübergehend schließen, sagt Christof Widakovich: „Aber wir werden Genusspackages für zwei Personen anbieten. Vorbereitete dreigängige Menüs, die man zuhause nur noch finalisieren muss.“ Abzuholen seien diese in der Grossauer-Zentrale in der Kalvarienbergstraße.

80 Prozent der Umsatz-Ausfälle werden ersetzt

Die Regierung hat angekündigt, dass 80 Prozent der Einbußen in der Branche ersetzt wird. Bedingung: Es darf keine Kündigungen des Personals geben.