Selbst Grazer „Ureinwohner“ kann das Wahrzeichen der Landeshauptstadt, das sie jeden Tag vor Augen haben, noch zum Staunen bringen. Oder hätten Sie gewusst, dass der Uhrturm bis ins 16. Jahrhundert wesentlich höher war als heute? „Er stand frei im Hanggelände und erst als das Plateau angeschüttet wurde, ist quasi der unterste Stock unter der Erde verschwunden“, erklärt Wolfgang Absenger vom Bundesdenkmalamt.

Besondere Einblicke

Mehr spannende Fakten zum Uhrturm bekommt man am 8. Juni bei Führungen vor Ort serviert. Einen umwerfenden Ausblick vom hölzernen Wehrgang über die Stadt und einen Blick auf die älteste Glocke gibt es obendrein - Eindrücke, die Grazern wie Touristen sonst in der Regel verwehrt bleiben. Im Rahmen des Architektursommers sind sie möglich. Ähnliche Veranstaltungen bei der Stephanienwarte (3. August) und der Rudolfswarte (20. Juli) sowie im Puch-Museum (7. September) folgen im Lauf des Sommers.

„Es geht uns darum, das Thema Baukultur sichtbar zu machen. Im Mittelpunkt stehen bei den Veranstaltungen Bauten, die denkmalgeschützt sind, aber nach wie vor eine Funktion erfüllen“, erklärt Günter Hirner, Chef der GBG. Die Stadttochter hat im Vorjahr die beiden baufälligen Warten saniert. Beim Uhrturm frischte man ebenfalls im Vorjahr Ziffernblätter und Fassade auf. Worauf bei der Instandhaltung des Bauwerks geachtet werden muss, damit es auch künftigen Generationen von Grazern noch erhalten bleibt, erklärt bei den kurz gehaltenen Führungen Wolfgang Loy von der GBG. Nachdem die Teilnehmerzahl bei den vier Touren am 8. Juni auf jeweils zehn Personen beschränkt ist, kann man sich ab sofort dafür anmelden.

Mit dem Puch-Original zur Führung

Mit an Bord bei der Veranstaltungsreihe ist auch das Puch-Museum. Die Museumshalle mit ihrer schönen Stahlkonstruktion ist ebenfalls denkmalgeschützt. Die Industriearchitektur wird neben den Sammlerstücken, die sie beherbergt, im September im Mittelpunkt einer Führung stehen. Schon am 8. Juni können fünf Interessierte gemeinsam mit Museumschef Karlheinz Rathkolb einen Blick auf die Sammlung werfen. Anschließend geht es dann per Puch-Original zum Fuß des Schloßbergs.