Dass die Wirtschaft mit immer kurioseren bürokratischen Vorschriften "gepflanzt" wird, ist jedem Unternehmer schmerzlich bewusst. Ein Anlassfall aus Graz dürfte sich nun aber zur Amtsschimmel-Groteske auswachsen. Denn die bekannte Einzelhändlerin Ushij Matzer – ihre Familie führt seit 1979 den ältesten Bioladen Österreichs – ist nicht bereit, eine Verwaltungsstrafe der Baubehörde zu bezahlen. Aus Protest wird sie nun die "Ersatzfreiheitsstrafe" von 2,5 Tagen verbüßen.
Matzer erhielt schon im April einen Strafbescheid der Grazer Baubehörde – wegen Verstoßes gegen das Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetz. Beanstandet werden die Verwendung von Schneidbrettern und Kochlöffeln aus Holz, fehlende Deckel auf den Mistkübeln sowie Mängel bei Personalschulung und Dokumentation.