Was zuerst unmöglich schien, scheint nun doch zu gehen."Graz kann es schaffen, bis 2011 die EU-Grenz werte beim Feinstaub einzuhal ten", sagt Manfred Wegscheider. Der Umweltlandesrat will im Februar noch einen Versuch star ten, für die Landeshauptstadt in Brüssel eine Gnadenfrist bis nächstes Jahr herauszuholen. Das erste derartige Ansuchen hatte die EU abgewiesen, weil Graz nicht garantieren konnte, beim Feinstaub bis 2011 im grünen Be reich zu sein. Ein Vertragsverlet zungsverfahren gegen Österreich war die Folge (wir berichteten). Jetzt soll es doch noch gelin gen, den drohenden Strafzahlun gen zu entgehen. Als Beleg und Überzeugungsmittel für Brüssel hat Wegscheider die Feinstaub- Bilanz der vergangenen fünf Jah re in der Schublade. "Und der Trend ist eindeutig zu erkennen: Der Feinstaub wird über die Jahre immer weniger, unsere Maßnah men greifen", so der Landesrat. Tatsächlich zeichnen die Gra zer Messstationen seit 2005 jedes Jahr weniger Grenzwertüber schreitungen auf. Wurde die ma gische Marke von 50 Mikro gramm Staub pro Kubikmeter Luft in den Jahren 2005 und 2006 noch an allen Stationen deutlich öfter als die erlaubten 35 Mal im Jahr überschritten, war das 2009 nur noch an den beiden Stationen Don Bosco und Graz Süd der Fall. Beim erlaubten Jahresmittelwert von maximal 40 Mikrogramm Feinstaub liegt Graz sogar schon seit 2008 im grünen Bereich. Wegscheider sieht damit eine erste Etappe er reicht. "Bis 2010 hatten wir uns das Ziel gesetzt, den Jahresmittel wert einzuhalten und die Grenz wertüberschreitungen zu halbie ren. Beides haben wir geschafft".