Eine Schädelprellung und eine gebrochene Nase, das brachte einem Gast ein Ballbesuch ein. Der Kopfstoß eines anderen Gastes soll das verursacht haben, am Weg in den Disco-Keller. Vor Bezirksrichterin Elisabeth Schwarz sitzt der Mann, dem das zur Last gelegt wird. Doch er bestreitet die Tat vehement: „Ich war das definitiv nicht.“ Er sei mit einem Freund die Stiege hinauf - sie wollten in eine andere Disco - und habe oben jemand stehen gesehen. Mehr nicht. Mit dem Opfer - der Mann habe das gewollt - habe er sich getroffen. Denn über eine Tante habe er erfahren, dass herumerzählt werde, er habe jemanden zusammengeschlagen, sagt der Angeklagte. Gerüchte, die ihn natürlich nicht kalt ließen: „Sie können sich nicht vorstellen, was ich seither mitgemacht habe.“ Dass ihm das Opfer bestätigt habe, dass er nicht der Täter sei, ändert aber nichts am Verfahren.

Der Freund, der als Zeuge aussagt, bestätigt die Angaben des Angeklagten. Ein weiterer Zeuge stand am Fuß der Stiege: „Auf einmal kam von oben einer heruntergeflogen, der verletzt war.“ Wer ihn verletzt hat, habe er freilich nicht gesehen. Vielleicht eine Minute sei vergangen während Angeklagter und Freund hinaufgestiegen und dann der Verletzte heruntergefallen sei. Oben im Saal sei er in Richtung des Angeklagten gegangen und habe dessen Namen genannt.

"Ich kenne diesen Menschen nicht"

Das bezweifelt der Angeklagte entschieden: „Ich kenne diesen Menschen nicht und er kennt mich auch nicht. Er konnte meinen Namen gar nicht wissen.“ Auch einer der Polizisten am Ort des Geschehens kann sich nicht erinnern, dass der Verletzte einen Namen genannt hätte.

Den habe ich beiläufig von Feuerwehr-Leuten gehört“, sagt das Opfer. Einer habe gerufen: „Der X. hat schon wieder einem die Nase gebrochen.“ Den Angeklagten schließt der Mann als Täter aus: „Er war es sicher nicht.“ Und er relativiert, dass er ihn bei der Polizei anhand eines Schwarzweiß-Fotos identifiziert habe: „Vom Haarschnitt kommt es hin, hab' ich gesagt. Vom Gesicht nicht.“ Der Bezirksanwalt fordert ihn auf: „Schauen Sie ihn noch einmal an: War er es oder nicht?“ Die Antwort: Ein klares Nein.