Ortsgespräch ist der Angriff auf einen 60 Jahre alten Radfahrer im Schladminger Ortsteil Mandling. "Wir haben Polizeiautos gesehen und uns erst gedacht, es finden wieder einmal Lkw-Kontrollen statt. Dann ist der Hubschrauber gekommen - und schon haben die Ersten angerufen, ob wir wissen, was los ist", erzählt am Dienstag eine Mandlingerin. "Dann hat das Ganze sowieso die Runde gemacht", ergänzt sie.

Der Radfahrer, ein Südoststeirer, war am Montagnachmittag gemeinsam mit seiner Ehefrau auf dem Ennsradweg R7 nahe der Kläranlage unterwegs, als er von einem Unbekannten plötzlich vom Rad gezerrt und verprügelt worden war. Der 60-Jährige wurde schwer verletzt (mit mehreren Knochenbrüchen) ins Krankenhaus gebracht, eine Großfahndung der Polizei samt Hubschrauber und Hunden eingeleitet.

Die Polizei sucht nun auch mittels Bildveröffentlichung nach dem möglichen Täter. Es wird ersucht, zweckdienliche Hinweise an die Polizeiinspektion Schladming unter der Telefonnummer 059 133 6356 zu richten.

In Mandling geht man davon aus, den mutmaßlichen Täter schon Tage zuvor im Ort gesehen zu haben. Mit Sack und Pack sei er unterwegs gewesen. Auch die Polizei geht von einem Täter aus dem Obdachlosenmilieu aus. Ein Umstand deckt sich allerdings nicht mit der Personenbeschreibung, die die Polizei ausgegeben hat. Dort ist von kurzen Haaren die Rede, der Gesehene sei hingegen "total verwuchert gewesen", heißt es. "Es ist ein total ungutes Gefühl. Ich war heute noch nicht viel draußen, und auch die Kinder lasse ich nicht raus", schließt die mehrfache  Mutter.

Schladmings Bürgermeister Hermann Trinker zeigte sich am Dienstag "schockiert. Ich habe gerade erst davon erfahren - mit so etwas rechnet man überhaupt nicht", sagt er zu Mittag. Mit den Ermittlern steht er in Kontakt - "ich hoffe es gelingt ihnen, den Mann zu stellen. Sobald jemand eine Wahrnehmung macht, soll er sich umgehend bei der Polizei melden", ruft auch der Bürgermeister am Nachmittag auf.

Beamte aus der Steiermark und Kollegen aus Salzburg suchten unterdessen weiter nach dem Unbekannten. Insgesamt seien rund 25 Mann an der Suche beteiligt, darunter Diensthundeführer, eine Drohne sei ebenfalls im Einsatz, lässt die Schladminger Polizei wissen.