Auf der einen Seite stehen historisch belegte Tatsachen: Klar, chronologisch, vielfach wissenschaftlich aufgearbeitet, legen sie ein beredtes Zeugnis von der eindrucksvollen Geschichte von Schloss Trautenfels im Ennstal ab. Auf der anderen Seite kursieren in der Region über Generationen weitergegebene Geschichten: etwa über geheime Gänge und Fluchtwege des Schlosses, das auf den Grundmauern einer Burg steht. Kaum nachgeprüft, haftet ihnen über Jahrzehnte und Jahrhunderte etwas Geheimnisvolles an.
Erstmals findet man die Erwähnung einer „Burg Neuhaus“ im Jahr 1261 in einem Schreiben an König Ottokar II. „Neuhaus“, so hieß die imposante Anlage 400 Jahre lang, bis sie der damalige Landeshauptmann Siegmund Friedrich von Trauttmansdorff im Jahr 1664 kaufte und ihr den Namen Trautenfels gab. Zuvor zählten bekannte und mächtige Adelsfamilien wie jene der Hoffmann, die auch die Burg Strechau besaßen, zu den Besitzern.