Ab heute gilt’s: Seit Mitternacht ist das Einbahn-Ringsystem für Bad Aussee in Kraft. So sieht es die Verordnung vor. „Vielleicht wird die eine oder andere Tafel erst in der Früh aufgestellt, aber mit dem heutigen Tag startet unser Pilotversuch“, erklärt Bürgermeister Franz Frosch. Dabei wird der Ortskern zum großen Kreisverkehr umfunktioniert. Wer etwa von Grundlsee kommend einen Kaffee beim Lewandofsky trinken möchte, muss nun über relativ kleine Straßen (Bäcker- und Gartengasse) zuerst Richtung Altaussee fahren und dann über die Ischlerstraße wieder zurück zum „Lewan“.

Die kommenden Tage wird ein eigener Sicherheitsdienst an neuralgischen Punkten hilfreich zur Seite stehen. Auch seitens der Polizei setzt man auf Aufklärung. „Die Verkehrsteilnehmer müssen das neue System erst einmal gewohnt werden. Wir werden unterstützen und gerade in der Anfangsphase Milde walten lassen“, heißt es bei der Polizeiinspektion.
Nicht betroffen sind vom Einbahnsystem übrigens Radfahrer und Lkw über 7,5 Tonnen. Die Ampel erkennt solche großen Fahrzeuge durch einen Sensor automatisch – sie dürfen damit die Hauptstraße in beide Richtungen benützen.

Manche mutmaßen ja, dass sich die Ausseer, die ohnehin gerne an alten Traditionen festhalten, auch von einer neuen Einbahnregelung nicht beeindrucken lassen werden. „Wir werden sehen, die Testphase läuft jetzt einmal bis zum 10. Oktober“, so Frosch, der dem Ergebnis völlig offen gegenüber steht: „Es wird vielleicht nicht das Gelbe vom Ei sein, aber wir müssen einmal etwas probieren. Nur dann kann man es weiterentwickeln, verbessern oder auch wieder sein lassen.“

An zwei Punkten der Umfahrung gibt es Verkehrszählungen, auch Experten der Baubezirksleitung helfen beim Auswerten des einmonatigen Testlaufs. Dem Wunsch der Grünen, auch die Luftgüte zu überprüfen, kommt die Gemeinde nicht nach. „Wir haben gerade erst ein Gutachten über Lärm und Luftgüte erstellen lassen. Uns wurde dabei Top-Qualität bescheinigt“, so Frosch.