Seit 1. Jänner dieses Jahres ist es in Kraft, das Gesetz zur Landes- und Regionalentwicklung in der Steiermark. Für die Umsetzung von diversen Projekten habe man damit „erstmals ein eigenes Budget in der Höhe von 1,2 Millionen Euro“, erklärt Mario Lindner, Vorsitzender des Regionalmanagements Liezen. Im Frühjahr wurden die Ideen, die Gemeinden und Kleinregionen eingereicht haben, begutachtet, „die Umsetzung von 20 Projekten ist im Mai von der Regionalversammlung einstimmig beschlossen worden“, so Lindner weiter. Mitte Juli hat auch das Land Steiermark, das die Ideen ebenfalls einer Prüfung unterzogen hat, grünes Licht gegeben, der Realisierung steht somit nichts mehr im Weg.

Fünf der Projekte wurden gestern in den Räumlichkeiten des Regionalmanagements in Weißenbach vorgestellt. Eines davon läuft unter dem Namen „Zuzugsmanagement“. Dabei soll im Rahmen von Netzwerken erhoben werden, warum Menschen abgewandert sind beziehungsweise zurückkommen oder zuwandern wollen. „Außerdem wird es ein ,Welcome Office‘ geben – eine Stelle, bei der man alles über Wohnraum, Arbeitsmarkt oder die Chancen und Herausforderungen, die der Bezirk bietet, erfährt“, so Lindner. Und auch Facharbeiter will man mit dem Zuzugsmanagement „in Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice in den Bezirk bringen“.

Bei einem Regionsgipfel, der voraussichtlich im kommenden Februar stattfinden wird, wird man sich gemeinsam mit Entscheidungsträgern der Gemeinden und Experten aus dem In- und Ausland mit den Themen „Ortskernbelebung und Leerstandsmanagement“ befassen.
Auf der Agenda steht zudem ein Masterplan zum Breitbandausbau im Bezirk, weitere Projekte sind „die touristische In-Wert-Setzung von Rottenmann und die gemeinsame Vermarktung von Ausflugszielen mit den umliegenden Gemeinden und in Kooperation mit dem Stift Admont“ sowie „Maßnahmen zur Besucherlenkung und die Errichtung einer adäquaten Infrastruktur an der Salza“, erläutert Armin Forstner, stellvertretender Vorsitzender des RML.

Und auch ein Ausblick auf das kommende Jahr wurde bereits geliefert. Mit dem „Landärzte-Projekt“ will man anhand eines Pilotprojektes der MedUni Graz Studenten im Rahmen von vierwöchigen Praktika in die Region holen. „Auf Initiative der MedUni sind im Herbst und Anfang des Winters mehrere Studierende bei Hausärzten in Ramsau, Schladming, Gröbming und Öblarn im Einsatz. Wir möchten das 2019 auf den ganzen Bezirk ausweiten und erheben gerade, wer von den Ärzten jemanden aufnehmen kann“, berichtet die Geschäftsführerin des Regionalmanagements Liezen, Eva Stiermayr.

Momentan stehe man vor großen Herausforderungen, „schließlich ist das alles noch Neuland für uns“, sagt Lindner. Es gilt zudem nicht nur, alle Projekte des heurigen Jahres auf Schiene zu bringen, sondern auch bis Oktober jene für das kommende Jahr auszuarbeiten.