Die Steiermark war nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zunächst von sowjetischen Truppen besetzt. Am 22. Juli übernahmen die Briten das Land. Im Grazer Rathaus bezog das britische Kommando Stellung und mit dem Militär kamen auch wieder Konzerte, Filmvorführungen und Radio in die Steiermark. Und ein westliches Konsumangebot in den „NAAFI“-Shops (kurz für „Navy, Army and Air Force Initiatives“), welche den Angehörigen der britischen Streitkräfte und ihren Familien Waren des täglichen Bedarfs verkauften. Sie betrieben aber auch Bars, Restaurants, Supermärkte und Wäschereien. Die steirische Bevölkerung kam aus dem Staunen nicht heraus: Viele sahen erstmals Soldaten im Schottenrock, die Dudelsack bliesen, man sah auch bisher Unmögliches, nämlich englische Soldaten in Uniform, die Kinderwagen durch Parkanlagen schoben. Denn viele hatten ihre Familie mitgebracht oder waren eine Beziehung mit einer Steirerin eingegangen. Und man sah schwarze Soldaten, die Schokolade und Kaugummi an Kinder verteilten.