Herr Professor Hopmann, die PISA-Tests verorten Österreichs Schüler erneut im OECD-Schnitt. Wieder wähnt sich das Land in der „Durchschnittsfalle“, rätselt die Politik, an welchen Stellschrauben man drehen muss. Müssen wir alarmiert sein?
STEFAN HOPMANN: Schauen Sie, wir haben diese Tests seit 20 Jahren und Österreich hat im Ranking – so wie die meisten Länder – keine signifikante Verbesserung geschafft. Aber hier wird ein derart beschränkter Wissenskanon getestet, das sagt nichts über die Bildungssysteme aus. Wenn Länder wie Polen einmal einen deutlichen PISA-Aufstieg geschafft haben, dann haben sie vor allem in die Testvorbereitungen der Schüler investiert, um besser abzuschneiden. Die Finnen, die lange als Pionier galten, nehmen Pisa längst nicht mehr so ernst.