• Seit Beginn des Extremwetter (5. Jänner) standen steiermarkweit rund 4000 Feuerwehrleute im Hilfseinsatz.

  •  Bus im Schneetreiben im Ennstal verunfallt, 13 Verletzte.
  • Präbichl bleibt wegen Lawinengefahr bis Dienstag gesperrt, die Sölk ist bis auf Widerruf wieder zu.
  • Lawine ging auf (gesperrte) Ramsauer Dachsteinstraße ab.
  • In Radmer sind  die großen Niederschläge ausgeblieben, die L 17 bleibt geöffnet.
  • Im Nordwesten des Landes fiel am Morgen Regen, den der Schnee auf den Dächern wie ein Schwamm aufgesaugt hat.

  • Immer noch sind mehr als 500 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Der Katastrophenhilfsdienst der Feuerwehren und das Bundesheer bleiben im Einsatz.

Die Lage am Montag:

Montag, 18.29 Uhr: Wegen der Lawinengefahr bleiben der Präbichl und die Eisenstraße nach Eisenerz bis Dienstag gesperrt. Das hat die Lawinenkommission entschieden. Man hofft, dass sich am Dienstag die Lage soweit bessert, um Lawinen zu sprengen und die Gefahr bannen zu können. Das Gesundheitszentrum in Eisenerz ist in Bereitschaft und über Notruf erreichbar.

Montag, 18.05 Uhr: Die Nacht auf Dienstag wird noch einmal eine Belastungsprobe: ZAMG-Experte Albert Sudy geht von weiteren Schneefällen aus: am stärksten im Raum Aussee und im Toten Gebirge. Nach Nordosten hin würde es schwächer schneien. Ein Faktor: Sturm, bis zu 90 km/h im Tal und bis zu 130 km/h auf den Bergen.

Ab Dienstagmittag dürfte die heiß ersehnte Wetterbesserung  eintreten. "Der Nordstau klingt ab." Werner Troger vom Privatwetterdienst meteo experts hofft ebenso, dass sich "die Schnee- und Lawinenlage langsam zu entspannen beginnt".  In Mitteleuropa stelle sich wieder normaleres Wetter ein.

Hoch Angela sollte am Mittwoch für beste Sicht für Hubschrauberpiloten sorgen, um Erkundungsflüge und Sprengungen zu machen. In der Früh wäre es noch sehr kalt, ergänzt Sudy. Tagsüber werde es recht mild. Am Donnerstag dürften die Einsatzkräfte, Bewohner und Helfer mit gutem Wetter rechnen.   

Montag, 17.39 Uhr: Unterstützt von den Feuerwehrverbänden Feldbach, Fürstenfeld, Hartberg und Weiz sowie ein Bruck an der Mur und der Bergrettung wurde gefährdete Objekten von Schnee befreit. In Liezen (Raum Bad Mitterdorf) besteht nach weiteren Schneefällen da und dort Gefahr im Verzug. Mit Hilfe aus GU werden Feuerwehren morgen die Schneemassen ankämpfen.

Landeshauptmann-Stv. Michael Schickhofer dankte erneut allen Kräften: "Manche haben Zeitausgleich oder Urlaub genommen."

Pyhrn: Nach dem Schnee kommt das Wasser

Montag, 17.25 Uhr: Das Hüttendorf auf der Reiteralm kann derzeit regulär nicht erreicht werden. 150 Personen sind laut Polizei eingeschlossen. Hin oder hinaus geht es nur mittels Skidoo oder Pistengerät.

Montag, 17.25 Uhr: Die Lage am Präbichl ist unverändert ernst - derzeit schneit es wieder stark. Um 18 Uhr tagt die Lawinenkommission, um über die Sperre der Eisenstraße zu beraten. Das Gesundheitszentrum in Eisenerz ist jedenfalls wieder in Bereitschaft und über Notruf erreichbar.

Montag, 16.20 Uhr: Die Landeswarnzentrale hat bestätigt, dass derzeit "noch immer rund 580 Personen von den Straßensperren" betroffen sind. Auch nach Erkundungsflügen konnte keine Entwarnung für die  Hochschwabstraße gegeben werden. Das Gleiche gilt für die Eisenstraße über den Präbichl. Gesperrt ist zudem der Pfaffensattel.

Montag, 15.47 Uhr: Unermüdlich arbeiten Feuerwehrleute und Helfer, um die Gebäude von den Schneemassen zu befreien. Ein frisches Video aus Mariazell belegt dies:

Feuerwehreinsatz in Mariazell: Zu viel Schnee auf den Dächern

Montag, 15.40 Uhr: Der Bergrettungsdienst hat heuer nicht minder viel zu tun: "Seit Jahresbeginn standen bei den Einsätzen - bedingt durch die starken Schneefälle, bei Suchaktionen, bei Evakuierungen von Sesselliften und bei Lawineneinsätzen - mehr als 500 Bergretter im Einsatz", meldete man heute. Derzeit seien 60 Retter im Raum Mariazell und im Oberen Ennstal aktiv.

Montag, 14.39 Uhr: Jawoll, der Dank für die nimmermüden Helfer soll keine Grenzen kennen. Heute erreicht er Manuel Kapper aus Riegersburg, der Gebäude von Schneemassen befreit.

Montag, 14 Uhr: ZAMG-Albert Sudy hat die ersehnte Nachricht: Dienstagnachmittag bessert sich das Wetter im Norden deutlich. "Das Wettersystem dreht nach Westen, der Nordstau klingt ab." Von Mittwoch an macht sich das Hoch Angela bei uns bemerkbar. Der Wind wird schwächer, es wird milder. 

Montag, 12.20 Uhr: Neues zur Straßensituation: Entlang der Hochschwabstraße (B 24) zwischen Wildaplen und Weichselboden werden derzeit Erkundungs- und Lawinensprengflüge durchgeführt. Die Sperre der Straße wird laut Auskunft der Katastrophenschutzabteilung des Landes frühestens morgen aufgehoben.

Für die gesperrte Ennstalbundesstraße (B 320) zwischen Trautenfels und Espang wurde für Pkw eine Umleitung über die Gemeinden Irdning und Niederöblarn eingerichtet. Lkw müssen über die A 9 ausweichen, für die Eisenbahn gibt es einen Schienenersatzverkehr.

Gesperrt werden mussten wegen Lawinengefahr zusätzlich die L 711 von Ramsau am Dachstein Richtung Filzmoos ab dem Gasthaus Bartlbauer sowie die Eisenstraße (B 115) zwischen Vordernberg und Eisenerz über den Präbichl (Details weiter unten). Zudem ist die Zufahrt zu den Siedlungsgebieten Gamsforst und Krautgraben in Landl wegen Schneebruchs nicht mehr möglich, 70 Personen sind eingeschlossen.

Montag, 12 Uhr: Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer  spricht im Zusammenhang mit der Schneesituation in der Obersteiermark von einem "Jahrhundertereignis" und dem "intensivsten Einsatz seit Tschernobyl". 580 Menschen waren Montag zu Mittag immer noch in den Orten eingeschlossen. Weitere Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bergrettung, Bundesheer, Alpinpolizei, Rotem Kreuz und anderen Organisationen sollen am Nachmittag eingeteilt werden.
Entspannen soll sich die Lage erst ab Mittwoch. 16 Straßen sind laut Landeswarnzentrale nach wie vor gesperrt. Zu den abgeschnittenen Gebieten zählten Johnsbach und Gstatterboden mit etwa 160 eingeschlossenen Menschen, Wildalpen, Ortsteile der Gemeinde Landl und Teile von Ramsau.

Montag, 11.20 Uhr: Nachdem die Zufahrtsstraße in die Radmer wieder geöffnet ist, versucht nun auch die Post, den Rückstand der vergangenen Woche aufzuholen: Briefe und Pakete werden unter Hochdruck zugestellt.

Montag, 11.15 Uhr: Wegen der bevorstehenden neuerlichen Sperre des Präbichls (siehe unten) wurden die Schüler aller Eisenerzer Schulen mit den ersten Bussen nach Hause geschickt. Der Präbichl soll wegen Lawinengefahr bis mindestens morgen gesperrt bleiben. In Eisenerz selbst wird indes trotz des sehr starken Windes weiterhin versucht, die Dächer von den schweren und vom Regen getränkten Schneemassen zu befreien. Wie es derzeit auf der Polster-Bergstation am Präbichl aussieht, veranschaulicht dieses Facebook-Video:

Montag, 11 Uhr: Alle bisher geschlossenen Höheren Schulen haben mit dem heutigen Tag wieder Schulbetrieb, informiert die steirische Bildungsdirektion. Ausnahme sind die Schulen in Eisenerz wegen der neuerlichen Sperre des Präbichls (siehe oben). Geschlossen bleiben heute aber noch die Volksschulen Landl, Gams, Wildalm und Knoppen sowie die NMS Weißenbach. Betroffen sind insgesamt rund 100 Schüler. Eingeschränkten Betrieb gibt es in den Volksschulen Rohrmoos Untertal und Nikolai im Sölktal.

Montag, 10.30 Uhr: Wegen der großen Windgeschwindigkeit muss der Präbichl (B 115) ab 12 Uhr Mittag wieder gesperrt werden. "Wir haben dort Windspitzen von 100 bis 140 km/h gemessen, es gibt dadurch starke Schneeverfrachtungen, was die Situation wieder gefährlich macht", heißt es aus der Katastrophenschutzabteilung des Landes. Wetterbesserung ist ab Mitte der Woche in Sicht.

Montag, 10.25 Uhr: Über die gesperrte Ramsauer Dachsteinstraße ist eine Lawine abgegangen. Die Behörden rufen aus diesem Anlass einmal mehr dazu auf, die Straßensperren ernst zu nehmen. "Es kann in diesen Gebieten jederzeit zu Lawinenabgängen kommen", warnt Katastrophenschutzreferent Michael Schickhofer.

Montag, 10.15 Uhr: Ein Flixbus ist im Ennstal verunfallt. Der Bus ist bei Assach von der B 320 abgekommen und im Graben gelandet. Feuerwehr und Rotes Kreuz rückten mit einem Großaufgebot zur Unfallstelle an. 13 Leichtverletzte wurden in die Spitäler gebracht, 17 Personen überstanden den Unfall unverletzt. Die B 320 musste für die Bergung gesperrt werden.

Montag, 9.45 Uhr: So sieht derzeit die Oberst Klinke Hütte im Nationalpark Gesäuse aus:

Die Oberst Klinke Hütte ist fast nicht mehr zu sehen
Die Oberst Klinke Hütte ist fast nicht mehr zu sehen © Facebook / Severe Weather Europe

Montag, 9.40 Uhr: Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Mureck halfen in Altenmarkt im Zuge des Katastrophendienstes, ein großes Hallendach eines Industriebetriebs abzuschaufeln. Insgesamt standen zum Abräumen der 10.000 Quadratmeter großen Fläche neben Mitarbeitern der Firma 194 Einsatzkräfte aus dem Raum Radkersburg und dem Raum Schladming im Einsatz. Nach 17 Stunden war der Auftrag erledigt. Die kritischsten Dächer im Ausseerland konnten bereits am Sonntag abgeräumt werden. 

Montag, 9.30 Uhr: Am Vormittag war der Schneefall auf der Planai wieder so intensiv, dass sogar tagsüber die Pistenbeleuchtung aktiviert werden musste. Ein Vorgang, wie man ihn sonst eher aus skandinavischen Ländern kennt.

Schwerarbeit beim Freischaufeln der Futterstellen in der Obersteiermark
Schwerarbeit beim Freischaufeln der Futterstellen in der Obersteiermark © kk

Montag, 9 Uhr: Auch die Jäger nutzten das Wetterfenster am Wochenende, um zu den Futterstellen für die Wildtiere vorzudringen. Zum Teil mussten sie sich dabei durch Massen von Schnee vorankämpfen und umgestürzte Bäume überwinden. In Bad Mitterndorf kam eine Schneefräse zum Einsatz, um den Weg freizumachen. Am Ende konnten die Futterstellen aufgefüllt werden. 

Montag, 8.20 Uhr: Schlechte Nachrichten kommen von der Sturmfront: Am Dachstein und am Schöckl wurden am Montagmorgen Windspitzen von mehr als 100 Stundenkilometern gemessen, im Mariazell waren es 80 km/h. Die Gefahr von Schneeverfrachtungen und neuerlichen Lawinen ist deshalb groß. Erst am Wochenende waren am Präbichl Lawinen abgegangen. Verletzt wurde dabei niemand (siehe Video).

Keine Personen gefunden: Lawinenabgang am Präbichl

Montag, 8.15 Uhr: Im Ausseerland und in den Tallagen des Ennstals fällt seit dem frühen Morgen Regen. Für die Schneelasten auf den Dächern kann das rasch zu einem Problem werden. "Der Schnee saugt das Wasser auf wie ein Schwamm", sagt Albert Sudy von der Zamg zur Kleinen Zeitung. Über die Vormittagsstunden sollte der Regen wieder in Schnee übergehen. Während es im Nordwesten den ganzen Tag über weiterschneien sollte, dürften die Schneefälle im Nordosten zwischendurch aufhören, bis sie am Nachmittag überhaupt ausklingen sollten.

Montag, 8.10 Uhr: Während der Norden weiterhin Schnee abbekommt, haben Regenfälle über Nacht den südlichen Landesteilen Glatteis gebracht. Es kam zu mehreren Unfällen.

Montag, 8 Uhr: Vorsichtige Erleichterung herrscht im Raum Radmer. Über Nacht sind die befürchteten großen Neuschneemengen ausgeblieben. Die Straße kann damit vorerst geöffnet bleiben. In Eisenerz läuft das Abschaufeln der Dächer weiter.

Montag, 7.45 Uhr: Laut Landeskatastrophenschutz sind derzeit immer noch 1085 Menschen in der Steiermark von der Außenwelt abgeschnitten. Die Zufahrtstraße zu den Siedlungsgebieten Gamsforst und Krautgraben in der Gemeinde Landl (Bezirk Liezen) musste wegen Schneebruch gesperrt werden.

Für Montag wurden rund 200 Einsatzkräfte von den Katastrophenhilfsdienst-Bereitschaften (KHD) der Feuerwehren aus Hartberg, Weiz, Fürstenfeld und Feldbach - je 50 Leute - in die Gemeinde Mariazell verlegt. Dort sollen die am Sonntag begonnenen Arbeiten im Ort Mariazell und in den Ortsteilen Gußwerk, Halltal und Gollrad fortgeführt werden. Seit 5. Jänner standen bisher steiermarkweit in Summe rund 3.700 Feuerwehrleute im schneebedingten Hilfseinsatz.

Die Lawinensituation am Montagmorgen
Die Lawinensituation am Montagmorgen © Lawinenwarndienst

Montag, 7.15 Uhr: Weiterhin groß (Stufe 4) ist die Lawinengefahr in der nördlichen Obersteiermark. Nach einer zwischenzeitlichen Schneefall-Entspannung am Wochenende hat der Wochenbeginn wieder Niederschläge gebracht. Auf steilem Gelände können sich jederzeit Schneebretter lösen. Für Tourengeher sind besonders die Geländeübergänge über der Waldgrenze kritisch.

++ Rückblick auf die Ereignisse am Sonntag ++