"Das ARQUS-Konsortium eröffnet den Partner-Universitäten die Möglichkeit, einen 'gemeinsamen Campous' über Grenzen hinweg zu gestalten", wird Uni-Graz-Rektorin Christa Neuper zitiert. Die sechs Hochschulen - laut Uni Graz allesamt "führende internationale Forschungsuniversitäten mit starkem regionalem Engagement" - haben bereits langjährige Erfahrung mit gemeinsamen Projekten. Insgesamt haben sie 290.000 Studenten und 22.000 Hochschul-Lehrer.

Ziel der Allianz sei schrankenlose Mobilität von Studenten und Lehrenden, wissenschaftlichen Fachkräften und anderen Mitarbeitern sowie gemeinsame Projekte und Initiativen für ein gemeinschaftliches globales Engagement. Gemeinsam wolle man innovatives Lehren und Lernen sowie Mehrsprachigkeit an der Uni und darüber hinaus fördern und "ein bereits starkes regionales Engagement der Partnerinstitutionen voranzubringen".

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte im Herbst vergangenen Jahres vorgeschlagen, als Gegengewicht zu den renommierten US-Unis bis 2024 mindestens 20 Europäische Universitäten zu gründen, "die ein Netzwerk von Universitäten aus mehreren Ländern Europas bilden und die einen Studienverlauf schaffen, in dem jeder Studierende auch im Ausland studieren kann, und die Orte pädagogischer Neuerung und exzellenter Forschung sind." Die EU-Kommission und die Mitgliedsländer haben den Vorschlag aufgegriffen. In der Pilotphase sollen sechs Projekte mit jeweils maximal 5 Mio. Euro für drei Jahre gefördert werden.

Im Rahmen des EU-Programms "Erasmus plus" sollen die Europäischen Hochschulen entstehen. Dazu soll die Errichtung von Hochschulnetzwerken in der gesamten EU gefördert werden, "die es Studierenden ermöglichen, durch eine Kombination von Studien in mehreren EU-Ländern einen Studienabschluss zu erwerben und somit zur internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Hochschulen beitragen".

Die Bundesregierung hofft, dass sich insgesamt fünf bis zehn österreichische Hochschulen oder wissenschaftliche Einrichtungen um die Teilnahme bewerben werden. Das Bildungsministerium unterstützt sie dabei mit Förderungen von insgesamt 100.000 Euro, so Ressortchef Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch in der "Presse".